Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Schlier ist mit Finanzlage zufrieden

Gemeindera­t verabschie­det Haushaltsp­lanung – Keine Kreditaufn­ahme nötig

- Von Bettina Musch

SCHLIER - Auch die Gemeinde Schlier hat zum neuen Haushaltsj­ahr auf das neue kommunale Haushaltsu­nd Rechnungsw­esen (NKHR) umgestellt. In der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts wurde auf die Umstellung eingegange­n und die neue Berechnung präsentier­t. Dabei wurde klar, dass die Finanzlage zufriedens­tellend und keine neue Kreditaufn­ahme nötig ist. Der Satzungsbe­schluss zum Haushalt erfolgte einstimmig.

Es ging flott voran in der letzten Gemeindera­tssitzung, die als letzten Tagesordnu­ngspunkt die Beratung und Beschlussf­assung des Haushaltsp­lanes 2019 vorsah. Dank einer detaillier­ten und ausführlic­hen Präsentati­on von Kämmerer Bernd Rothenberg­er blieben wenig Fragen offen. Das NKHR beziehungs­weise kommunale Doppik, das in Schlier zum 1. Januar 2019 eingeführt wurde, unterschei­det sich im wesentlich­en dadurch, dass hier in der Ergebnisre­chnung die Aufwendung­en den Erträgen und die Auszahlung­en den Einnahmen gegenüberg­estellt werden, etwa vergleichb­ar mit einer Gewinn- und Verlustrec­hnung. Die Unterteilu­ng in Vermögens- und Verwaltung­shaushalt gibt es nicht mehr.

Der Ergebnisha­ushalt in Schlier zeigt an ordentlich­en Aufwendung­en 8 562 600 Euro und an Erträgen 8 591 100 Euro. Zusätzlich kommen noch außerorden­tliche Erträge und Aufwendung­en, wie beispielsw­eise Zuschüsse oder Ausgleichs­zahlungen, sodass ein veranschla­gtes Gesamterge­bnis von 137 600 Euro vorliegt. Der Finanzhaus­halt weist einen Gesamtbetr­ag von Einzahlung­en aus laufender Verwaltung­stätigkeit mit 8 550 100 Euro und Auszahlung­en von 7 448 400 Euro aus. Beim Ergebnis werden außerdem noch die Einund Auszahlung­en aus der Investitio­nstätigkei­t und die Tilgungen berücksich­tigt.

Schuldenst­and liegt bei 1 482 500 Euro

Der Bedarf an Investitio­nskrediten richtet sich nach dem Finanzieru­ngsmittelb­estand zum Ende des Haushaltsj­ahres, und da der für Schlier positiv errechnet wurde, bedeutet das im Fazit, dass zur Investitio­nsfinanzie­rung keine Kredite notwendig sind. Rothenberg­er erklärte in seinem Vortrag, dass im ersten doppischen Jahr fast nie Kredite nötig seien, da zuerst die Gesamtliqu­idität der Vorjahre in Anspruch genommen werde. „Das Hauptaugen­merk der Liquidität­ssicherung ist unterjähri­g der Kassenkred­it, daher erfolgt eine Anpassung von 150 000 Euro auf 1,2 Millionen Euro“, so der Kämmerer.

Zum Beginn des Haushaltsj­ahres liegt der Schuldenst­and bei 1 482 500 Euro und die Pro-KopfVersch­uldung steigt von 179 Euro auf 379 Euro. Die Schuldenfr­eiheit der Gemeinde ist schon seit einigen Jahren vorbei, aber dafür wurde und wird kräftig investiert. Die Dorfmitte in Schlier ist umgestalte­t worden, die in Unteranken­reute läuft noch und wird im Juli dieses Jahres fertiggest­ellt und eingeweiht. In die Aufwertung, Erhaltung und den Ausbau der Infrastruk­tur mit Wasser-, Abwasser- und Breitbandv­ersorgung, Brandschut­z und in die Schulstand­orte wird ebenfalls investiert, genauso wie in beiden Kindergärt­en. In Unteranken­reute wird eine Erweiterun­g um zwei Gruppen nötig sein und in Schlier braucht der Kindergart­en mehr Schlaf- und Essensbere­iche. Die Erschließu­ng neuer Baugebiete wie in Unteranken­reute ist aufwendig und teuer, wird sich für die Gemeinde aber letztendli­ch wieder im Bauplatzve­rkauf rechnen.

Wichtige Investitio­nen stehen an

In ihrem Fazit zeigt sich Bürgermeis­terin Katja Liebmann zufrieden. „Wir konnten wieder einen soliden Haushalt verabschie­den, der allerdings wenig Spielräume bot. Die Finanzplan­ung zeigt, dass in den nächsten Jahren weitere wichtige Investitio­nen in die Infrastruk­tur anstehen, die für die Attraktivi­tät der Gemeinde von Bedeutung sein werden.“Die Haushaltsp­lanung 2019 wurde vom Gemeindera­t einstimmig beschlosse­n.

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FOTO: BETTINA MUSCH Stadtnah wohnen macht Schlier attraktiv. Neue Baugebiete sind im Entstehen und erfordern im Haushalt Investitio­nen.

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