Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ein paar Prozent drauflegen
Fußball-Oberligist FV Ravensburg hat mit Bissingen den nächsten Topgegner vor Augen
RAVENSBURG - Nach dem Punktgewinn beim Spitzenteam SSV Reutlingen am vergangenen Wochenende kann sich der FV Ravensburg keinesfalls entspannt und zufrieden zurücklehnen, denn mit dem FSV Bissingen wartet am Samstag (14 Uhr) auf dem heimischen TSB-Kunstrasenplatz bereits der nächste sehr starke Gegner auf die Mannschaft von Trainer Steffen Wohlfarth. Bissingen ist Dritter in der FußballOberliga – mit nur drei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Stuttgarter Kickers. „Wir werden uns sicher nicht verstecken“, sagt Wohlfarth. Und macht klar: „Wir wollen das Spiel zu Hause gewinnen.“
An das Hinspiel in Bissingen erinnert sich Steffen Wohlfarth noch ganz genau. 1:2 verlor der FV da Anfang September – obwohl diese Niederlage sicher vermeidbar gewesen wäre. Doch nach dem 1:1 durch Rahman Soyudogru (68.), der ein Traumtor von Bissingens Patrick Milchraum aus der ersten Hälfte ausglich, nahm der Schiedsrichter entscheidenden Einfluss auf den Ausgang des Spiels. Zuerst bekam Ravensburg einen Elfmeter gegen sich, durch den der FSV wieder in Führung ging, dann aber wurde Ravensburg ein klarer Strafstoß verwehrt – so sieht es jedenfalls Trainer Wohlfarth. Abgehakt.
Nun kommt Bissingen nach Ravensburg. Und das unter dem Eindruck einer bisher ganz starken Saison. Der Platz an der Sonne ist nur drei Zähler entfernt. Zwar gab’s vor zwei Wochen einen Dämpfer in Backnang, als Bissingen überraschend mit 2:4 verlor. Drumherum aber stehen seit dem Ende der Winterpause nur Siege: 3:0 in Ilshofen, 1:0 gegen Linx, 1:0 gegen Freiberg.
Die Vorbereitung auf das Bissingen-Spiel war für die FV-Spieler besonders am Montag etwas schwierig, weil der Trainingsplatz schneebedeckt war. Am Dienstag sei dann aber wieder „gut gearbeitet“worden, sagt Wohlfarth. Dafür regnete es beim Donnerstagstraining. Wetterunabhängig gab es eine gute Nachricht für den FV-Trainer: Sebastian Reiner trainiert wieder voll mit. „Er war komplett dabei und ist wieder eine Option“, freut sich Wohlfarth. Ob Reiner am Samstag schon im Kader stehen wird, sei aber noch nicht klar. Dank Reiners bevorstehender Rückkehr hat Wohlfarth damit nur noch den Ausfall von Innenverteidiger Sebastian Mähr zu verkraften.
Fehler von Reutlingen gegen Bissingen abstellen
Auf eine Diskussion um Spieler, die wegen des großen Kaders nur einen Platz auf der Bank haben, will sich Wohlfarth nicht einlassen. „Fußball ist ein Mannschaftssport“, sagt er dazu ganz allgemein. Jeder, ob auf dem Feld oder daneben, müsse „90 Minuten für den Verein“bringen.
Leidenschaft hat Wohlfarth zwar schon beim 2:2 in Reutlingen gesehen, aber noch längst nicht so viel, dass er voll zufrieden wäre. „Jeder hat erkannt, worauf es ankommt“, sagt der Trainer. Wichtig sei vor allem, die Fehler abzustellen. Auf jeden Fall noch „ein paar Prozent“drauflegen. Dann könnte es was werden mit einem Heimsieg gegen den Tabellendritten Bissingen.