Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Gentner, Gomez, Badstuber – Teilzeitkräfte mit Routine
Ex-Nationalspieler beim VfB Stuttgart ohne Hauptrolle
STUTTGART (dpa) - Neun Spieltage vor Saisonende hat Markus Weinzierl gar keine Zeit mehr für Mitleid mit den Reservisten im Kader des abstiegsbedrohten VfB Stuttgart. „Meine Mannschaft, die jetzt zuletzt gespielt hat, habe ich zusammengestellt aufgrund der Leistungen, die mir angeboten wurden. Es kann sich keiner beschweren, dass er nicht gespielt hat“, sagte der Trainer vor dem Spiel gegen die TSG Hoffenheim (Sa., 15.30 Uhr/Sky). „Jeder hat die Chance bekommen. Der eine hat es besser gemacht, der andere schlechter.“
Seit 18 Spielen in der Bundesliga trägt der Nachfolger von Tayfun Korkut die Verantwortung beim VfB, seit vier Partien hat er nun ein funktionierendes System gefunden und die Startelf kaum noch verändert. Betroffen von der mehr oder weniger geschlossenen Gesellschaft sind auch Kapitän Christian Gentner, Vizekapitän Mario Gomez und der ehemalige Nationalspieler Holger Badstuber – allerdings in ganz unterschiedlichem Ausmaß und mit anderen Perspektiven. „Ich kann auf Namen – will ich auch nicht – keine Rücksicht nehmen“, sagte Weinzierl. „Wenn du gegen Mainz zu Hause nach 70 Minuten 0:3 zurück liegst, musst du dir Gedanken machen.“
Seit jenem 2:3 am 18. Spieltag waren 630 Bundesligaminuten zu spielen. Kapitän Gentner kommt auf 290 Einsatzminuten, Gomez auf 267, Badstuber auf – acht. Über den 30-Jährigen sagte Weinzierl: „Es verhält sich jeder in seiner Rolle professionell.“
Gentner und Gomez, die beiden mit ihren 33 Jahren ältesten Profis im Kader, lobte Weinzierl dagegen: „Christian Gentner und Mario Gomez haben allein schon in ihrer Rolle als Kapitän und Vizekapitän ihren Stellenwert.“Es sei derzeit wichtig, „als Spieler, der nicht von Anfang an spielt, Verantwortung zu übernehmen in seiner Rolle. Der wird Christian Gentner zum Beispiel zu 110 Prozent gerecht. Er ist da, wenn er gebraucht wird.“Auch Gomez schmollt bei allem Ehrgeiz nicht, wenn er vomn Nicolás González verdrängt wird. Denn alle wissen: Über allem steht das Ziel Klassenerhalt.
(29. Spieltag)
Aalen – Zwickau (Sa., 14 Uhr). – Außerdem: Uerdingen – F. Köln (Fr., 19 Uhr), Wehen – Münster, Haching – Großaspach, Würzburg – TSV 1860, Lotte – K'lautern, Osnabrück, – Jena (alle Sa., 14 Uhr) , Cottbus – Karlsruhe (So., 13 Uhr), Braunschweig – Meppen (So., 14 Uhr), Rostock – Halle (Mo., 19 Uhr).