Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Lösung für Parkplatznot am Krankenhaus
Langfristig plant Landkreis mit knapp 400 Plätzen mehr
Der Landkreis plant ein Parkhaus. Fertig ist es aber frühestens in zwei Jahren.
RAVENSBURG - Am Ravensburger Krankenhaus herrscht Parkplatznot. Der Landkreis plant ein Parkhaus, doch bis es steht, dürften noch mindestens zwei Jahren vergehen. Landkreis und Stadt berichten auf SZNachfrage über den Stand des Verfahrens.
Die Situation am Krankenhaus ist für viele Besucher und Patienten, die mit dem Auto kommen, ein Ärgernis. Ein Senior schildert, wie er kürzlich Runde um Runde auf dem Parkplatz drehte, ohne eine Lücke für sein Fahrzeug zu finden. Er sei dann sogar unverrichteter Dinge wieder nach Hause nach Weingarten gefahren und habe sich für einen späteren Besuch entschieden – in der Hoffnung, dann mehr freie Parkplätze vorzufinden, mindestens einen.
Die Parkplatznot soll mit dem Bau eines Parkhauses enden. Es soll an Stelle des jetzigen Hauptparkplatzes entstehen. Für das Gelände läuft derzeit ein Bebauungsplanverfahren – Voraussetzung für den Bau, wie die Sprecherin des Landkreises, Corinna Aumann, mitteilt.
Vier Geschosse sind für das Parkhaus geplant
Für dieses Verfahren ist die Stadt Ravensburg verantwortlich. „Vonseiten der Öffentlichkeit und der beteiligten Behörden gibt es Einwendungen und Anregungen, die aber durchaus im üblichen Rahmen für ein Projekt dieser Größenordnung liegen“, teilte die Stadtverwaltung mit. Das Bauleitplanverfahren wird nach Einschätzung der Stadt voraussichtlich noch im Jahr 2019 beendet.
Kreis-Sprecherin Aumann teilt mit, dass der Landkreis, der das Parkhaus bauen will, erst dann einen konkreten Bauantrag ausarbeiten könne. Ist er fertig und wird bei der Stadt eingereicht, vergehen noch einmal drei bis vier Monate, bis die Genehmigung erteilt ist. Das Parkhaus soll viergeschossig werden. Wie lang, breit und hoch es einmal wird, könne man erst mit Beginn der Planungen genau sagen, so Aumann.
Wann die Baumaschinen anrollen, sei vor diesem Hintergrund derzeit noch unklar. OSK-Geschäftsführer Sebastian Wolf rechnete früherer Berichterstattung zufolge damit, dass das Parkhaus zwischen 2020 und 2022 gebaut werden kann. Mit den 765 derzeit vorhandenen Parkplätzen für Besucher und Mitarbeiter kommt die Oberschwabenklinik längst nicht mehr zurecht. Sie verteilen sich derzeit wie folgt: 568 Stellplätze am Hauptparkplatz, 21 Kurzzeitparkplätze auf der Zufahrt zum Haupteingang, 17 Plätze an der Strahlentherapie, fünf an der Alten Notaufnahme, vier an der Warenanlieferung und 150 Plätze am ehemaligen Kinderkrankenhaus.
Alter Landeplatz wird umfunktioniert
Künftig soll es 1000 Plätze im Parkhaus und auf der dahinterliegenden Parkfläche geben und weiterhin 150 vor dem ehemaligen Kinderkrankenhaus, die sich aber im Eigentum der St. Elisabeth-Stiftung befinden. Das wären insgesamt knapp 400 Plätze mehr als bisher. Weiterhin dürfen dort sowohl Besucher als auch Mitarbeiter parken.
Da das Parkhaus auf dem bisherigen Hauptparkplatz entsteht, stellt sich die Frage, wo Besucher während der Bauarbeiten parken sollen. „Für die Bauphase wird auf der Fläche des alten Hubschrauberlandeplatzes ein provisorischer Parkplatz eingerichtet“, teilt das Landratsamt dazu mit.
Wenn das Parkhaus steht, soll das Klinik-Areal übrigens noch einmal erweitert werden: Auf dem Gelände des bisherigen Hubschrauberlandeplatzes sind zwei weitere Gebäude geplant – gebaut werden sie allerdings erst dann, wenn der Platz nicht mehr für die Interimsparkplätze benötigt wird.