Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Malen, bis es qualmt ...
Der britische Entertainer Robbie Williams – früher ein Boy aus der Boygroup „Take That“– führt als Superstar ein Leben voller Versuchungen. Zwar ist es in Sachen Drogen und Alkohol deutlich ruhiger um ihn geworden. Doch eines hat er bislang noch nicht so richtig aufgeben können: das Rauchen. Diese schlechte Angewohnheit bekämpft der Sänger nun mit einer verblüffenden Methode: Bei jedem Verlangen nach Nikotin schnappt sich Williams eines der Malbücher seiner Tochter und malt ein bisschen etwas darin aus.
In seinen verqualmtesten Zeiten hat Williams nach eigenen Angaben mehr als 40 Zigaretten pro Tag in Rauch aufgehen lassen. Welche Mengen an Malbüchern heute täglich unter der Wachskreide in seinen zittrigen Händen verbraucht werden, und ob dadurch seine Tochter selbst überhaupt noch zum Malen kommt, weiß niemand ganz genau. Ebensowenig, ob Bücher oder Zigaretten billiger sind. Gesünder ist der Griff zum Malstift allemal.
Vincent van Gogh besaß äußerlich keinerlei Ähnlichkeit mit Williams. Darüber hinaus war das Genie mit Pinsel in der Lage, nicht nur besser zu malen als der Sänger. Sondern er beherrschte auch die Kunst des simultanen Malens und Rauchens. Oder anders gesagt: Er konnte malen, bis es qualmte – und umgekehrt. Zu Zeiten van Goghs hat es natürlich noch keine Ausmalbücher gegeben. Die Maler mussten sich damals noch mühsam alles selber ausdenken. Das ist auch der Grund, warum es Robbie Williams nie ins Museum schaffen wird. Denn er kann viel schöner rauchen als malen. (nyf)