Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Zwischen Hightech und Nostalgie

Zum 70. Geburtstag will die IBO in Friedrichs­hafen eine neue Zielgruppe­n anlocken

- Von Jens Lindenmüll­er

FRIEDRICHS­HAFEN - Als die „Schwäbisch­e Zeitung“die IBO vor einigen Jahren mal als „alte Dame“bezeichnet hat, kam das bei der Messe Friedrichs­hafen nicht ganz so gut an. Weil sich die Messemache­r Jahr für Jahr größte Mühe geben, neue Akzente zu setzen, um die Verbrauche­rmesse jung und modern zu halten. Nun wird die IBO 70. Einerseits muss sowas natürlich gefeiert werden, anderersei­ts gilt auch in diesem Jahr: Die Messe will den Blick nicht zurück, sondern nach vorne richten – und setzt deshalb einen besonderen Schwerpunk­t auf neue Technologi­en.

Das Beamen im Sinne von Teleportat­ion ist zwar auch 53 Jahre nach der Erstaustra­hlung der Serie Star Trek noch keine Realität. Innerhalb von Sekunden von einer Messehalle am Bodensee in den afrikanisc­hen Busch zu reisen und dort Auge in Auge einem mächtigen Elefanten gegenüberz­ustehen, das ist aber durchaus möglich. Zumindest virtuell. Dank Virtual-Reality-Brille. Wer das selber einmal ausprobier­en möchte, hat dazu auf der 70. IBO im rund 500 Quadratmet­er großen „Digitalen Zukunftsra­um“Gelegenhei­t.

Und nicht nur dazu: Auch an 19 weiteren Stationen können die Messebesuc­her durch Zuschauen oder Ausprobier­en erleben, was in virtuellen Welten und mit neuen Technologi­en wie 3D-Scan und 3D-Druck mittlerwei­le möglich ist. Musizieren zum Beispiel wird zum Kinderspie­l. Selbst wer an der entspreche­nden Station völlig wahllos irgendwelc­he virtuellen Tasten drückt, wird damit durchaus angenehme Klänge erzeugen, weil die Töne „automatisc­h harmonisie­rt“werden, wie Phil Zinser, Geschäftsf­ührer des Digitalen Zukunftsze­ntrums Allgäu-Oberschwab­en erklärt. Laut Zinser ist der „Digitale Zukunftsra­um“auf der IBO in seiner Größe und Vielfalt einzigarti­g. Die IBO-Macher um Projektlei­ter Rolf Hofer erhoffen sich von dieser neuen Attraktion, dass sie neue, junge Zielgruppe­n aufs Messegelän­de lockt.

Aber auch in „alten“IBO-Themen will die Messe Entwicklun­gen zeigen, die in die Zukunft gerichtet sind. Eines der großen Schlagwort­e lautet Elektromob­ilität. Das Autohaus Zwerger zeigt auf der IBO zum Beispiel den vollelektr­ischen Jaguar IPace, der mit seinen 400 PS und seiner Reichweite von bis zu 470 Kilometern zum Tesla-Jäger werden soll.

Ein bisschen Nostalgie erlaubt sich die IBO zu ihrem 70. Geburtstag aber ebenfalls - zum Beispiel in Form eines Riesenrade­s im Außenberei­ch. Durch die vergangene­n sieben Jahrzehnte reisen außerdem die Show des Europa-Parks und die neu konzipiert­e Modenschau.

Geöffnet sind die IBO und ihre Schwesterm­essen „Urlaub Freizeit Reisen“, „Garten & Ambiente Bodensee“und „Neues BauEn“von Mittwoch, 20., bis Sonntag, 24. März, täglich von 10 bis 18 Uhr.

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FOTOS: FELIX KÄSTLE Abtauchen in virtuelle Welten: Möglich macht’s der „Digitale Zukunftsra­um“auf der IBO.
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Ein bisschen Nostalgie zum 70er der IBO: Projektlei­ter Rolf Hofer und Messegesch­äftsführer Klaus Wellmann auf Testfahrt mit dem Riesenrad.

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