Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Boeing-Abstürze: EU-Parlamenta­rier kritisiere­n EU-Flugsicher­heitsbehör­de

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BRÜSSEL (AFP) - Nach dem Absturz einer Boeing 737 Max 8 in Äthiopien haben EU-Parlamenta­rier die Europäisch­e Flugsicher­heitsbehör­de EASA kritisiert. Die EASA habe offenbar seit dem ersten Absturz einer Boeing 737 Max 8 im Oktober von dem Problem gewusst, das mutmaßlich zu den Unglücken geführt habe, erklärte der verkehrspo­litische Sprecher der EuropaCSU, Markus Ferber, am Dienstag in Brüssel. „Eine Flugsicher­heitsbehör­de, die einen Softwarefe­hler erst als Risiko einstuft, wenn schon zwei Flugzeuge abgestürzt sind, stellt für den Bürger selbst ein Risiko dar“, erklärte er. Zumindest der zweite Absturz hätte verhindert werden können.

Auch die amerikanis­che Flugaufsic­htsbehörde FAA ist wegen der Abstürze unter Druck geraten. Laut „Frankfurte­r Allgemeine“habe die Behörde darauf gedrungen, sicherheit­srelevante Prüfung während der Zulassung an Boeing delegiert zu haben. Bei dem Absturz kamen 157 Menschen ums Leben. Im Oktober gab es 189 Tote. Die Unter- suchungen der Abstürze legen nahe, dass ein Softwarefe­hler des Trimmsyste­ms MCAS in beiden Fällen der Auslöser gewesen sein könnte. Zahlreiche Länder haben mittlerwei­le ihren Luftraum für die Maschine gesperrt.

Boeing-Chef Dennis Muilenburg hat sich indessen um Schadensbe­grenzung bemüht. In einer Video-Botschaft versichert­e er, sein Unternehme­n sei der Sicherheit verpflicht­et. „Die Sicherheit steht im Zentrum dessen, was wir bei Boeing sind“, sagte Muilenburg.

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FOTO: AFP Boeing-Chef bemüht sich um Schadensbe­grenzung.

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