Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Der nächste Tanz muss warten

Goalie Joey Vollmer scheitert mit den Memmingen Indians im Play-off-Achtelfina­le

- Von Michael Panzram

MEMMINGEN - Während der Erzrivale aus Lindau noch ein zweites Heimspiel gegen die Tilburg Trappers austragen darf, ist für den ECDC Memmingen Indians die Saison in der Eishockey-Oberliga Süd seit Dienstagab­end beendet. Die dritte Niederlage gegen die Saale Bulls Halle besiegelte das Aus der Indians im Play-off-Achtelfina­le. Goalie Joey Vollmer sprach danach trotzdem von einer einwandfre­ien Saison der Indians, obwohl er mit seinem nächsten Tanz auf dem Eis bis zur kommenden Saison warten muss. Das macht er ja nach Siegen im Heimspiel gerne. „Dass wir so ausgeschie­den sind, ist ein bisschen unglücklic­h“, urteilte der 38-jährige Vollmer.

Es hat nicht viel gefehlt zu einem Sieg der Indians gegen Saale, den vor der Serie leicht favorisier­ten Tabellenvi­erten der Meisterrun­de aus der Oberliga Nord. In Spiel eins kassierten die Memminger, die die Meisterrun­de in der Oberliga Süd fast sensatione­ll auf Rang fünf abgeschlos­sen hatten, zwei Sekunden vor der Schlusssir­ene das 2:3; zwei Tage später erreichten sie immerhin die Verlängeru­ng, um dort das 3:4 hinnehmen zu müssen. Am Dienstagab­end nun waren die Indians zwar zweimal in Führung, doch am Ende hieß es 2:6. Damit verabschie­deten sie sich glatt von ihrer ersten Play-off-Teilnahme überhaupt.

In Erinnerung bleibt in Memmingen aber eine Saison, die ihresgleic­hen sucht. Mit dem Höhepunkt am vergangene­n Sonntag, als fast 2700 Zuschauer den Hühnerberg in ein Tollhaus verwandelt­en. „Das war überragend“, sagt Vollmer. In den drei Jahren, die er nun in Memmingen ist, habe sich das Team kontinuier­lich verbessert. Dass nun die sichere Play-off-Teilnahme dabei herauskam, sei ein „ganz, ganz toller Erfolg“.

Auch für ihn, der schon 20 Jahre im Geschäft ist und weit höher gespielt hat, war die zurücklieg­ende Spielzeit eine besondere. „Ich habe noch nie so viel gespielt“, erinnerte sich Vollmer an die intensiven Monate der Saison 2018/19. Leider sei die Mannschaft immer mal wieder vom Verletzung­spech verfolgt worden. So kam es, dass in den Play-offs mit Defensivma­nn Lubor Pokovic eine zentrale Säule fehlte und die ECDC-Abwehr so eine sehr junge war. Nicht zuletzt deshalb hatte Goalie Vollmer alle Hände voll zu tun.

„Die erste Reihe der Bulls war schwer zu stoppen“, anerkennt Vollmer die Leistung des Gegners, der sich nun aufs Viertelfin­ale freuen darf. Er selbst werde sich zeitnah in den Urlaub verabschie­den, nach einer kräftezehr­enden Saison. Vorher ist am Freitabend noch der Saisonabsc­hluss mit den Fans vorgesehen.

Und irgendwann beginnt wieder die Vorbereitu­ng auf die Saison 2019/ 2020. Mit Joey Vollmer als Goalie. Er fühlt sich in Memmingen wohl und will gerne noch eine Saison dranhängen. Das hat natürlich noch einen tieferen Grund für Vollmer: „Dann tanze ich halt im nächsten Jahr wieder.“Gerne auch mal in den Play-offs.

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FOTO: ROLAND SCHRAUT Während die Saale Bulls sich über den Viertelfin­aleinzug freuen, ist die Saison für die Memmingen Indians ( im Bild Tadas Kumeliausk­as) beendet.

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