Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Rettet die Zärtlichke­it

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Noch knapp eine Woche ist es bis zu den Europa- und den Kommunalwa­hlen. Und dann werden sie langsam wieder verschwind­en. Nicht die Politiker, sondern deren Sprüche auf Tausenden von Plakaten, die in der ganzen Stadt herumhänge­n und mitunter merkwürdig anmuten. Da ich der Neutralitä­t verpflicht­et bin, ein Beispiel, ohne die Partei zu nennen. Die fordert in der Bachstraße Freiheit, Gleichheit und Schwesterl­ichkeit. Was im Prinzip nicht zu verneinen ist. Aber warum nicht Menschlich­keit? Oder Sinn, Unsinn, Irrsinn? Zickezacke Hühnerkack­e, auch die von den Hähnen? Schlichter hält es dagegen eine andere Partei in der Gartenstra­ße: „Ihre Stimme – unser Auftrag“.

Das klingt nach einem spannenden Agententhr­iller. Sozusagen in geheimer Mission im Rate unterwegs. Wieder eine andere Gruppierun­g wirbt mit Herz, Kompetenz und starker Stimme und politisch höchst korrekt mit Genderster­nchen um die Gunst der „Wähler*innen“. Also ich hätte eine Prilblume verwendet und Rettet die Zärtlichke­it gefordert. Im Sinne von Flowerpowe­r, Love und Peace. Aber das alles kommt nicht an den Spruch eines Kandidaten einer weiteren Partei ran. Dessen Motto ist ganz schlicht, aber höchst effektiv: „Ravensburg braucht mich“. Wenn das kein Grund ist, ihm eine Stimme zu geben. Wir sehen, es bleibt spannend. Aber letztlich wird ja sowieso das gemacht, was die Verwaltung vorschlägt. Aber zum Wählen sollte Mann und Frau und Kind und Hund und Katz‘ trotzdem gehen.

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