Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ringen um Reithalle geht weiter
Gemeinde Baindt will nicht aufgeben und nimmt das Verfahren wieder auf
BAINDT - Möglicherweise bekommt Baindt doch noch eine Reithalle. Der Gemeinderat sprach sich in seiner jüngsten Sitzung einstimmig dafür aus, sich erneut beim Regierungspräsidium Tübingen für das Projekt einzusetzen. Eigentlich darf neben dem Reitplatz in Baindt nicht gebaut werden, genau dort wünschen sich Reitergruppe und Gemeinde aber eine Halle. Daher wurde bereits 2017 ein Zielabweichungsverfahren in die Wege geleitet, das der Gemeinderat Baindt jetzt weiter verfolgen will.
Im Zuge der Planung prüfte die Gemeinde auch die vom Regierungspräsidium Tübingen vorgeschlagenen Alternativstandorte. Die verfügen jedoch über gute Böden und werden daher landwirtschaftlich genutzt. Die Reitergruppe Baindt und die Gemeinde Baindt halten daher am ursprünglichen Plan fest: Eine Halle in der Nähe des bereits bestehenden Reitplatzes am Pumpwerk Brühl. Der Standort bringt zudem eine gut ausgebaute Infrastruktur mit. „Woanders müssten wir bei Null anfangen“, gibt Bürgermeisterin Simone Rürup zu Bedenken.
Wichtig für gesamte Region
Das größte Hindernis für den Bau einer Reithalle ist der Regionalplan. An der Stelle, an der das Bauprojekt entstehen soll, schreibt der Plan einen Grünzug vor. Die Fläche darf also nicht als Bauland genutzt werden. Für Sommer 2019 ist eine Änderung dieses Plans vorgesehen, möglicherweise wird dabei auch der Grünzug gestrichen. Sollte das der Fall sein, wäre der Bau einer Reithalle doch möglich. Bei der Wiederaufnahme des Verfahrens muss die Gemeinde erläutern, warum die Reithalle für Baindt wichtig ist. Das sei unter anderem durch die Kinderund Jugendarbeit des Vereins gegeben. „Die Reitergruppe hat eine Strahlkraft im gesamten Schussental“, sagt Bürgermeisterin Simone Rürup.
Die Finanzierung des Projekts wäre gesichert. Durch eine Erbschaft könnte die Reitergruppe die Kosten für das 400 000 Euro teure Projekt fast vollständig tragen. Der Landessportbund würde den Bau mit 70 000 Euro bezuschussen. Das Problem ist, dass die Erbschaft an die Bedingung geknüpft ist, innerhalb von zehn Jahren eine Reithalle zu bauen. Über die Hälfte der Zeit ist allerdings schon verstrichen.