Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ringen um Reithalle geht weiter

Gemeinde Baindt will nicht aufgeben und nimmt das Verfahren wieder auf

- Von Katharina Höcker

BAINDT - Möglicherw­eise bekommt Baindt doch noch eine Reithalle. Der Gemeindera­t sprach sich in seiner jüngsten Sitzung einstimmig dafür aus, sich erneut beim Regierungs­präsidium Tübingen für das Projekt einzusetze­n. Eigentlich darf neben dem Reitplatz in Baindt nicht gebaut werden, genau dort wünschen sich Reitergrup­pe und Gemeinde aber eine Halle. Daher wurde bereits 2017 ein Zielabweic­hungsverfa­hren in die Wege geleitet, das der Gemeindera­t Baindt jetzt weiter verfolgen will.

Im Zuge der Planung prüfte die Gemeinde auch die vom Regierungs­präsidium Tübingen vorgeschla­genen Alternativ­standorte. Die verfügen jedoch über gute Böden und werden daher landwirtsc­haftlich genutzt. Die Reitergrup­pe Baindt und die Gemeinde Baindt halten daher am ursprüngli­chen Plan fest: Eine Halle in der Nähe des bereits bestehende­n Reitplatze­s am Pumpwerk Brühl. Der Standort bringt zudem eine gut ausgebaute Infrastruk­tur mit. „Woanders müssten wir bei Null anfangen“, gibt Bürgermeis­terin Simone Rürup zu Bedenken.

Wichtig für gesamte Region

Das größte Hindernis für den Bau einer Reithalle ist der Regionalpl­an. An der Stelle, an der das Bauprojekt entstehen soll, schreibt der Plan einen Grünzug vor. Die Fläche darf also nicht als Bauland genutzt werden. Für Sommer 2019 ist eine Änderung dieses Plans vorgesehen, möglicherw­eise wird dabei auch der Grünzug gestrichen. Sollte das der Fall sein, wäre der Bau einer Reithalle doch möglich. Bei der Wiederaufn­ahme des Verfahrens muss die Gemeinde erläutern, warum die Reithalle für Baindt wichtig ist. Das sei unter anderem durch die Kinderund Jugendarbe­it des Vereins gegeben. „Die Reitergrup­pe hat eine Strahlkraf­t im gesamten Schussenta­l“, sagt Bürgermeis­terin Simone Rürup.

Die Finanzieru­ng des Projekts wäre gesichert. Durch eine Erbschaft könnte die Reitergrup­pe die Kosten für das 400 000 Euro teure Projekt fast vollständi­g tragen. Der Landesspor­tbund würde den Bau mit 70 000 Euro bezuschuss­en. Das Problem ist, dass die Erbschaft an die Bedingung geknüpft ist, innerhalb von zehn Jahren eine Reithalle zu bauen. Über die Hälfte der Zeit ist allerdings schon verstriche­n.

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FOTO: ANNETTE VINCENZ Reitergrup­pe und Gemeinde Baindt wollen eine Halle in der Nähe des bereits bestehende­n Reitplatze­s am Pumpwerk Brühl.

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