Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Segler haben mit dem Wetter zu kämpfen
Teils widrige Bedingungen beim 35. Drei-Länder-Cup – Daniel Heine steuert schnellstes Schiff
RAVENSBURG (sz) - Die Aussichten für den 35. Internationalen Drei-Länder-Cup im Segeln, den der Ravensburger Yachtclub ausgerichtet hat, sind eher bescheiden gewesen. Temperaturen unter zehn Grad, früh morgens schwacher Wind, Regen und eine unangenehme Kaltfront, die am frühen Nachmittag durchziehen sollte, waren angesagt. Trotz der schlechten Wetterprognose waren von 92 gemeldeten Schiffen 86 am Start. Diese quetschten sich bei schwachem Westwind über die etwas zu kurz geratene Startlinie und nahmen Kurs auf Romanshorn.
Die Schiffe, die sich mit dem anfänglichen Südwind absetzten, aber es nicht schnell genug Richtung Westen schafften, mussten länger auf den später aufkommenden Westwind warten. Die Boje vor Romanshorn umrundete die Wild Lady, gesteuert von Wolfgang Palm vom Yacht Club Langenargen, als erstes Schiff. Mit stärker werdendem Westwind segelten die Schiffe meist unter Spinnaker und Gennaker auf großteils direktem Kurs Richtung Rheinmündung. Für die schnellsten Schiffe wurde es kurz vor der zweiten Boje vor Hard nochmal knifflig, da der morgendliche Südwind noch etwas dagegenhielt und für die eine oder andere Flaute sorgte. Als gut 30 Schiffe fast gleichzeitig auf die Boje zusteuerten, wurde es ziemlich eng und es kam auch zu Kollisionen.
Dann kam die angekündigte Kaltfront aus Westen mit Böen bis zu 30 Knoten Windgeschwindigkeit. Die Schiffe, die es bis zum Eintreffen der Front noch nicht bis ins Ziel geschafft hatten, hatten nun ordentlich zu kämpfen. Einige Schiffe mussten wegen Materialschäden wie gerissenen Segeln aufgeben. Es kamen aber dennoch 67 Schiffe ins Ziel. Erstes Schiff im Ziel war nach 4:15,39 Stunden der Katamaran Orange Utan von Ralph Schatz vom Lindauer Segler Club. Schnellstes Schiff nach berechneter Zeit (nach Yardstick) war die Escapade, gesteuert von Daniel Heine vom Yacht Club Langenargen. Der schnellste Oldtimer war die Liemba, ein Drachen, gesteuert von Markus Salomon aus Kressbronn.