Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Konstanz hat noch eine Chance zum Aufstieg
HSG-Handballer verlieren gegen Eisenach – Finale in der Relegation zur 2. Liga gegen Empor Rostock
KONSTANZ (sz) - 1800 Zuschauer in der Schänzle-Halle haben ihre Mannschaft nicht zum Aufstieg brüllen können. Die HSG Konstanz verlor auch das Relegationsrückspiel gegen den ThSV Eisenach mit 26:29 (14:15). Doch die Konstanzer haben immer noch eine Chance auf die Rückkehr in die 2. Handball-Bundesliga. In der finalen Relegationsrunde geht es für die HSG gegen HC Empor Rostock.
Der ThSV Eisenach ist damit nach nur einem Jahr direkt zurück in der 2. Handball-Bundesliga. Die HSG Konstanz muss einen weiteren Umweg über die beiden Relegationsspiele gegen HC Empor Rostock machen, um ebenso nach nur einem Jahr 3. Liga wieder in die 2. Liga zurückzukehren. Im mit 1800 Zuschauern ausverkauften Tollhaus Schänzle-Halle entschieden die Thüringer trotz frenetischer Unterstützung von den Rängen nach dem 30:25-Hinspielsieg auch das zweite Duell für sich.
Viele technische Fehler
Die HSG begann stark und führte mit 4:2, ehe die Mannschaft von Trainer Sead Hasanefendic langsam besser ins Spiel kam. Die Thüringer führten durch den immer wieder toll eingesetzten und bärenstarken Kreisläufer Justin Mürköster nach einer Viertelstunde mit 7:6, dann sogar kurzzeitig mit drei Treffern. Konstanz verkürzte vor der Pause auf 14:15. Die Hoffnung lebte. Aber sie wurde von Minute zu Minute kleiner.
Das lag auch an der hohen Anzahl an technischen Fehlern und frei vergebenen Möglichkeiten der Konstanzer. „Wir haben gesehen“, gestand Daniel Eblen laut Pressemitteilung zerknirscht, „dass uns zu Teams wie Eisenach noch etwas fehlt. Sie waren die bessere Mannschaft und steigen verdient auf. Bei aller Enttäuschung muss man das einfach akzeptieren.“Konstanz spielte nie „am Optimum“, wie Kapitän Tom Wolf formulierte. So war die Aufholjagd nach der Pause auch kein Thema mehr. Stattdessen zog Eisenach auf vier Tore davon und konnte sich schon früh auf die Aufstiegsfeier einstellen.
Die HSG hatte immer wieder die Möglichkeit, näher als auf drei Tore heranzukommen, doch die Fehleranzahl und die Chancenverwertung – auch mit vielen schweren Abschlusspositionen von Eisenach erzwungen – ließen nicht mehr zu. Die erste Heimniederlage seit September 2018 nahm da längst Gestalt an – obwohl die HSG-Fans ihr junges Team auch bei sehr hohem Gesamtrückstand in der letzten Viertelstunde noch einmal bei zahlreichen Angriffen im Stehen anfeuerten und alles gaben. „Die Hoffnung ist nicht tot“, sagte Trainer Daniel Eblen. „Es geht weiter, mit zwei extrem wichtigen Spielen.“
Die Rostocker, Meister der 3. Liga Nord, haben in der ersten Runde der Aufstiegsrelegation gegen die HSG Krefeld verloren. Das Hinspiel hatte der HC Empor auswärts mit 24:23 gewonnen – am Sonntag unterlagen die Rostocker in eigener Halle aber mit 22:24. Der Aufstiegstreffer für Krefeld fiel in der Schlusssekunde – eine 22:23-Niederlage hätte Rostock für den Sprung in die 2. Liga gereicht. Weil der Ball beim letzten Treffer aus Sicht der Rostocker jedoch nicht komplett hinter der Linie gewesen sein soll, hat der HC Empor Protest eingelegt.
Die HSG Konstanz spielt am 26. Mai in Rostock und hat am 1. Juni um 20 Uhr in der Schänzle-Halle ihr finales Endspiel um die direkte Rückkehr in die 2. Handball-Bundesliga.