Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Sechs neue Baugebiete
Marienplatzgarage: Ravensburger Stadträte kritisieren die Verwaltung
Stadt Ravensburg will zügig planen, doch den ersten Streit gibt es schon.
RAVENSBURG - Die Marienplatztiefgarage in Ravensburg wird erst Anfang November zumindest auf zwei Ebenen wieder geöffnet. Einen festen Termin gibt es noch nicht. Die Stadtverwaltung hat jetzt einen entsprechenden Bericht der „Schwäbischen Zeitung“bestätigt. Die eigentlich geplante Eröffnung im Oktober lässt sich wieder nicht halten. Und im Frühjahr steht noch einmal eine Komplettschließung für sechs Wochen an. Im Ausschuss für Umwelt und Technik gab es aus verschiedenen Gründen harsche Kritik von Stadträten.
Grund für die neuerliche Verzögerung sind die komplexen Sicherheitsfragen, die bis ins Detail abgearbeitet werden sollen. Unter anderem, weil in der letzten Phase Schweißerarbeiten anstehen, mache eine zu frühe Eröffnung der generalsanierten Tiefgarage im Herzen der Stadt auch keinen Sinn.
Projektleiter André Schute von den Stadtwerken erklärte, dass man die Verschiebung nutzen werde, um Arbeiten vorzuziehen, die eigentlich für das Frühjahr geplant waren. Dadurch könne man die nochmals notwendige Gesamtsperrung auf sechs Wochen verkürzen. Im Sommer 2020 soll dann die gesamte Garage wieder freigegeben werden. Dass sie von der aktuellen Entwicklung nur dank der „Schwäbischen Zeitung“erfahren hätten, beklagten Markus Brunner (CDU) und Jochen Fischinger (Freie Wähler). Brunner: „Das hat mit Information durch die Verwaltung nichts zu tun.“Fischinger: „Ich habe ein Informationsrecht, das werde ich künftig einfordern.“
Fischinger fühlte sich durch die neuerliche Verzögerung gar an den Berliner Flughafen erinnert. „Händler und Kunden erwarten, dass die Tiefgarage so schnell wie möglich wieder zur Verfügung steht.“Der Stadtrat wunderte sich auch über die neuerliche Vollsperrung im Frühjahr und hält es für das falsche Signal, dass es zur Teileröffnung keine öffentliche Feier gebe: „Wir müssen das laut in die Region kommunizieren.“
Maria Weithmann von den Grünen sagte, es sei ein Fehler gewesen, überhaupt Eröffnungstermine zu nennen. Jeglicher Zeitdruck bei diesem Mammutprojekt sei kontraproduktiv. „Die Erreichbarkeit der Stadt ist doch sichergestellt, man darf sie nicht auf das Auto reduzieren. Und unsere Ersatzparkplätze waren noch nicht einmal ausgelastet.“
Auch für die Gesamtfreigabe der Tiefgarage gibt es noch keinen festen Termin: „Sommer 2020 steht aber“, sagte Schute. Dann, so der Projektleiter, soll es auch eine große Eröffnungsfeier geben.