Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Wirtschaft im Kreis Ravensburg dynamisch
RAVENSBURG (was) Trotz schlechter werdender konjunktureller Daten in Deutschland läuft die Wirtschaft in der Region nach wie vor gut. Das stellte Norbert Martin, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Ravensburg, anhand der aktuellen Kreditnachfrage des Geldinstituts fest. Sowohl bei Privat- als auch bei Geschäftskunden habe zum gegenwärtigen Zeitpunkt das Kreditgeschäft gegenüber dem Rekordjahr 2018 nicht nachgelassen. Die Kundenkredite sind zum Stand 30. Juni gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt sogar um 0,9 Prozent auf 3,49 Milliarden Euro leicht gestiegen. „Im Frühjahr hielten sich zwar unsere Geschäftskunden bei Kreditanfragen deutlich zurück. Aber das hat in den Sommermonaten deutlich gedreht“, berichtete Martin. Und das, obwohl viele Firmen in der Region für die Automobilindustrie tätig sind. Sie seien aber deutlich breiter aufgestellt als die klassischen Zulieferbetriebe. Das Kundengeschäftsvolumen der Kreissparkasse bezifferte Vorstandschef Heinz Pumpmeier im genannten Jahreszeitraum mit 8,99 Milliarden Euro. Obwohl es für Geldeinlagen keine Zinsen gibt, stieg das Kundengeldvermögen um 4,2 Prozent auf 4,99 Milliarden Euro.
Deutlich höher liegt die Steigerungsrate bei Kundenwertpapieren, nämlich bei 5,2 Prozent. Ihr Stand zum 30. Juni: 1,16 Milliarden Euro.
Für Privatkundeneinlagen schloss Pumpmeier Strafzinsen auf absehbare Zeit aus. Es gebe aktuell auch keine Anzeichen dafür, dass sich daran etwas ändert. Allerdings solle der Staat etwas von den Gewinnen, die er aus Zinsersparnissen erzielt, an die Sparer zurückgeben, indem er beispielsweise die private Altersvorsorge besser unterstützt, fordert Pumpmeier.