Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Umweltschu­tz bekommt ein eigenes Amt

Wie die Stadtverwa­ltung sich gegen den Klimawande­l wappnen will

- Von Annette Vincenz

RAVENSBURG - Umweltschu­tz soll in Ravensburg einen höheren Stellenwer­t bekommen. Daher hat der Verwaltung­s- und Wirtschaft­sausschuss des Gemeindera­ts in jüngster Sitzung einstimmig beschlosse­n, ein eigenes „Amt für Grünfläche­n, Klima und Nachhaltig­keit“(GKN) zu bilden. Es soll eng mit den anderen Ämtern zusammenar­beiten und Umweltschu­tzbelange durchsetze­n. Die Leitung übernimmt die jetzige Klimaschut­zbeauftrag­te des Gemeindeve­rbands Mittleres Schussenta­l, Veerle Buytaert.

„Wir finden, es macht total Sinn, das zu bündeln“, sagte Oberbürger­meister Daniel Rapp angesichts der globalen Aufgaben, die auf die Städte und Gemeinden zukommen, um den Klimawande­l zu stoppen. Er kündigte außerdem an, eine temporäre Klimaschut­zkommissio­n einzuberuf­en, in der Kommunalpo­litiker, Experten aus den Naturschut­zverbänden und der Stadtverwa­ltung sowie zufällig ausgeloste Bürger gemeinsam Ideen entwickeln, wie die Stadt noch stärker zum Umweltschu­tz beitragen kann.

Auch die Ausschüsse des Gemeindera­ts sollen in Zukunft anders strukturie­rt werden. Da Umweltthem­en immer wichtiger werden, sind die Sitzungen des Ausschusse­s für Umwelt und Technik seit einigen Jahren extrem lang. Eine Idee wäre, dort in Zukunft nur noch Neubaugebi­ete, Stadtentwi­cklung und Ähnliches zu behandeln, wie August Schuler (CDU) vorschlug, während Umweltund Verkehrsth­emen in einem eigenen oder mit dem Werksaussc­huss fusioniert­en Gremium besprochen werden könnten. Bis Ende des Jahres will sich die Stadtverwa­ltung Gedanken dazu machen und einen Vorschlag unterbreit­en.

Den Grünen geht es nicht weit genug, dass das neue Amt GKN nur für öffentlich­e Flächen zuständig sein soll. Stadträtin Marianne Dirks plädierte dafür, dass sich das Amt beispielsw­eise auch private Baugesuche anschaut im Hinblick auf Flächenver­siegelung und Begrünung und so beispielsw­eise „Gärten des Grauens“(gemeint sind Steingärte­n) verhindert. Notfalls müssten die Bebauungsp­läne geändert werden, wenn sie ein solches Verbot nicht hergeben würden.

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ARCHIVFOTO: RUT Veerle Buytaert wird Leiterin des Amtes für Grünfläche­n, Klima und Nachhaltig­keit.

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