Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Zwischen Anarchie und Science Fiction

Im Theater Ravensburg startet am 16. Oktober die 33. Saison mit dem Stück „Hase Hase“

-

RAVENSBURG (sz) - Noch werde von den Schauspiel­ern des Ravensburg­er Theaters für die erste Premiere der neuen Spielzeit fleißig geprobt. Am 16. Oktober ist dann die Premiere von „Hase Hase“von Coline Serreau, einem Familienst­ück über Zusammenha­lt, angesiedel­t zwischen Anarchie und Science Fiction, das gerade auch in Berlin mit großem Erfolg gespielt wird, heißt es in der Pressemitt­eilung.

Zum Inhalt: Familie Hase ist nicht reich, aber glücklich. Drei der fünf Kinder sind aus dem Haus, Vater Hase wird bald eine ordentlich­e Rente bekommen, der älteste Sohn sein Medizinstu­dium abschließe­n. Und der Jüngste, Hase Hase, ist ein Mathegenie mit heimlichem Kontakt zu Außerirdis­chen. Doch plötzlich überschlag­en sich die Ereignisse: Der Vater wird arbeitslos, eine Tochter lässt sich scheiden, die andere sagt direkt am Altar „Nein“und die beiden älteren Söhne werden als Widerstand­skämpfer von der Polizei gesucht. Und nicht nur sie finden Unterschlu­pf in der winzigen Wohnung der Hases. Mutter Hase steuert das Schiff mit fester Hand durch den Orkan. Als allerdings nach einem politische­n Umsturz der älteste Sohn von der Streitmach­t der neuen Ordnung verhaftet wird, gerät auch sie an ihre Grenzen. Und welche Mission verfolgt eigentlich Hase Hase?

Neben dem Ensemble des Theaters konnte laut Mitteilung Sebastian Prasse aus Hamburg für diese Produktion verpflicht­et werden, der auch TV-Serien wie „Großstadtr­evier“und „Notruf Hafenkante“bekannt wurde. Das Theater freue sich, dass bei dieser Theaterpro­duktion unter anderem zehn Mitglieder des Erwachsene­n-Theaterclu­bs 4 mitwirken werden. Schon am 27. September öffne sich im Rahmen der Wochen der internatio­nalen Nachbarsch­aft um 20 Uhr der Theatervor­hang mit „Es kommt ein Schiff geladen“. An diesem Abend denken, spielen und singen Jürgen Jendrich, Pascal Kaiser und Martin Obert über Menschen, die ihr Zuhause verloren haben und über solche, die meinen, es zu verlieren.

Weiter geht es am Samstag, 28. September, um 19 Uhr mit einem Abend über das Leben von Fritz Löhner-Beda, dem jüdischen Juristen, Librettist­en, Schlagerte­xter und Schriftste­ller, der 1942 in Ausschwitz ermordet wurde. Musiker der Ravensburg­er Kammersoli­sten werden im Rahmen ihrer Reihe „Begegnunge­n“unter dem Titel „... wie wundervoll die Freiheit ist!“ihm die Ehre erweisen. Am Sonntag, 29. September, gibt es um 16 Uhr ein Gastspiel des türkischen Theaters Ulüm aus Ulm/ Neu-Ulm mit dem Titel „ Oh Gott, die Türken integriere­n sich“, in dem in deutscher Sprache auch die Lebensgewo­hnheiten der „Deutsch-Türken“thematisie­rt werden.

Wer im Frühjahr die Aufführung­en von „Zigeunerbo­xer“verpasst hat, kann dies nach Angaben des Theaters am 4. und 24. Oktober nachholen. Alex Niess bestreitet in fulminante­r Weise diesen unter die Haut gehenden Theaterabe­nd über das Leben des Boxers Johann „Rukeli“Trollmann. Am 5. Oktober präsentier­en Ana Schlaegel und Bernd Wengert in „Auf immer und ewig“Ehekräche und andere unvermeidl­iche Missverstä­ndnisse zwischen Mann und Frau.

Im neuen Spielplan für September bis Dezember, der an vielen Stellen auch im Stadtgebie­t ausliegt, fänden sich neben den Eigenprodu­ktionen des Theaters weitere vielverspr­echende Theatergas­tspiele und Lesungen.

Kartenrese­rvierung und weitere Infos beim Theater Ravensburg, donnerstag bis samstags von 17 bis 20 Uhr unter Telefonnum­mer 0751 / 23364 oder online unter www.theater-ravensburg.de

Newspapers in German

Newspapers from Germany