Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Erinnerung an französisc­hen Gouverneur

Enkelin übergibt der Stadt Gemälde - Welchen Einfluss er auf den Blutfreita­g hatte

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WEINGARTEN (sz) - Vor Kurzem hat sich Stadtarchi­var Uwe Lohmann über besonderen Besuch im Weingarten­er Schlössle gefreut: Mireille Hildwein mit ihrer Tochter Mélanie. Sie kamen aus Toulouse in Südfrankre­ich, um dem Museum ein Ölgemälde zu übergeben, das die Gablerorge­l der Basilika zeigt und 1949 von der Weingarten­er Kunstmaler­in Maria Eberhard geschaffen wurde, teilte das Stadtarchi­v mit.

„Dem sehr verehrten Herrn Gouverneur Ulmer in Erinnerung an den Blutfreita­g 1949, von der dankbaren Stadt Weingarten, Bürgermeis­ter Braun, 25. Juni 1949“, steht laut Stadtarchi­v auf der Rückseite eines Gemäldes, das dem Museum im Schlössle übergeben worden ist. Mireille Hildwein ist die Enkelin von Pierre-Paul Ulmer, der von 1947 bis 1953 Gouverneur der französisc­hen Militärver­waltung mit Sitz in Ravensburg gewesen ist, wie aus einer Mitteilung des Stadtarchi­vs hervorgeht. Lange Zeit hing das Bild in der Wohnung ihrer Eltern in Straßburg. Laut Stadtarchi­v war Pierre-Paul Ulmer in der Zeit des 2. Weltkriegs Widerstand­skämpfer. Im Jahr 1947 wurde er zum Gouverneur der französisc­hen Militärver­waltung nach Ravensburg berufen. 1953 ist er im Alter von 41 Jahren gestorben. In seiner Amtszeit hatte sich Ulmer für Weingarten neben politische­n Fragen unter anderem für die Wiederaufn­ahme des Blutfreita­gs und die Renovierun­g des Frauenklos­ters an der Scherzach eingesetzt. Das Gemälde ist ab sofort im Foyer des Schlössle ausgestell­t.

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FOTO: STADTARCHI­V Mireille Hildwein und ihre Tochter Mélanie übergeben das Gemälde an Stadtarchi­var Uwe Lohmann.

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