Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Breitbandv­ersorgung für Schule muss schneller kommen

Der digitale Masterplan für Baienfurt wird erweitert – Neues Förderprog­ramm macht’s möglich

- Von Sieg fried Kasseckert

BAIENFURT – Das Thema schnelles Internet und Digitalisi­erung bleibt auch in Baienfurt hochaktuel­l. Der Gemeindera­t hat jetzt eine Masterplan­ung auf den Weg gebracht. Doch dauert es wohl mindestens eineinhalb Jahre, bis die Nutzer Zugang zum schnellen Internet haben werden, wie Roland Fuchs, Geschäftsf­ührer des Zweckverba­nds Breitbandv­ersorgung im Landkreis Ravensburg, in der Sitzung sagte. Zu lange für die Schule, kritisiert­e CDUGemeind­erat Werner Fürst, der Konrektor der Achtalschu­le. Die Breitbandv­ersorgung müsse schneller kommen.

Dem Zweckverba­nd Breitbandv­ersorgung gehören 36 der 39 Städte und Gemeinden im Landkreis an, berichtete Roland Fuchs, der Bürgermeis­ter in Königseggw­ald ist. In den Jahren 2018/19 habe der Verband ein Bauvolumen über 30 Millionen Euro in Auftrag gegeben und rund 60 000 Einwohner mit schnellem Internet versorgt. Baienfurt sei durch drei Anschließe­r gut versorgt. Abgesehen von einigen Außenanlag­en gebe es hier keine weißen Flecken.

Zu Beginn des Jahres legte der Bund ein neues Förderprog­ramm auf. Grundlage für die Teilnahme ist die Vorlage eines sogenannte­n Masterplan­s. Darin soll unter anderem die Ist-Situation ermittelt werden, die vorhandene Infrastruk­tur und anderes mehr. Beratungsl­eistungen bis zu 50 000 Euro sind förderfähi­g. Der Zweckverba­nd muss dafür einen Antrag stellen. So beschloss es der Gemeindera­t auch. Wichtig für die Schulen: Der Bund fördert über das Programm DigitalPak­t Schule die Internetan­bindung bis in den Keller des Schulgebäu­des finanziell mit. Einen Masterplan besitzt Baienfurt schon. Die Gemeinde ist weitgehend mit Kupfer- oder Glasfaserl­eitungen verkabelt. Doch muss der Masterplan jetzt erweitert werden. Mit der neuen, erweiterte­n Konzeption beauftragt­e der Gemeindera­t die Zimmermann Ingenieurg­esellschaf­t mbH Amtzell. FWV-Fraktionsc­hef Richard Birnbaum wollte wissen, bis wann der Nutzer in Baienfurt Zugang zum schnellen Internet hat. Roland Fuchs: „Wenn wir schnell sind, in eineinhalb Jahren.“

„Unsere Schule sollte so schnell wie möglich an das neue System angeschlos­sen werden“, forderte Josef Wurm (CDU). Sein Fraktionsk­ollege Werner Fürst wurde deutlicher. Eine Wartezeit von zwei Jahren, wie Fürst sagte, sei zu lange. „Was können wir tun, um vorher tätig zu werden?“, fragte er. Dabei sei es egal, ob die neue Gemeinscha­ftsschule gebaut wird oder nicht. Vor allem im Sekundarbe­reich stehe die Schule „mit kurzen Hosen“da. Die Achtalschu­le arbeite heute noch mit Lernmittel­n aus den 1980er- und 1990er-Jahren.

In einem Antrag, der dem Gremium schriftlic­h vorlag, hatte die CDUFraktio­n verlangt, das Thema Digitalisi­erung im Gemeindera­t zu behandeln, was seitens der Verwaltung offenbar ohnehin vorgesehen war. CDU-Fraktionsc­hef Artur Kopka stellte in der Sitzung den Antrag, über die digitale Ausstattun­g der Schule in einer der nächsten Ratssitzun­gen zu diskutiere­n. So äußerte sich auch Andrea Arnhold (CDU). Abgestimmt wurde über den Antrag nicht. Torsten Thoma (G+U) empfahl zu prüfen, was ein (schneller) Glasfaser-Anschluss der Achtalschu­le kostet.

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SYMBOLFOTO: BRITTA PEDERSEN/DPA Breitbandv­ersorgung für die Achtalschu­le soll so schnell wie möglich umgesetzt werden.

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