Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ruhani kündigt Friedensplan für Persischen Golf an
Irans Präsident reist zur UN-Vollversammlung in New York – Huthi-Rebellen wollen auf Angriffe verzichten
TEHERAN (AFP) - Der iranische Präsident Hassan Ruhani bemüht sich um Entspannung in der Golfregion: In einer Rede bei einer Militärparade in Teheran kündigte er am Sonntag eine Art regionalen Friedensplan an. Dieser könnte allerdings nur ohne die Präsenz ausländischer Truppen funktionieren. Zuvor hatten die USA eine Verstärkung ihrer Militärpräsenz in der Region angekündigt. Ruhani strebt zur Wiederherstellung der Sicherheit am Golf nach eigenen Angaben eine Kooperation zwischen allen Anrainerstaaten an. Dafür sei sein Land bereit, „vergangene Fehler“seiner Rivalen in der Region zu vergessen. Details für seine geplante Initiative nannte der iranische Präsident nicht, sagte aber, er werde sie „in den nächsten Tagen“während der UN-Generalversammlung in New York vorstellen. Dort ist für Mittwoch Ruhanis Auftritt geplant.
Die Spannungen zwischen den USA und Iran haben sich nach Luftangriffen auf wichtige Ölanlagen in Saudi-Arabien verstärkt. Zu den Angriffen bekannten sich die schiitischen Huthi-Rebellen aus dem Jemen; die USA machen jedoch Iran verantwortlich. Als Antwort auf die Luftschläge verschärfte Washington die Sanktionen gegen die iranische Zentralbank und verkündete die Entsendung weiterer Soldaten in die Region. Überraschend kündigten derweil die Huthi-Rebellen einen Stopp aller Angriffe auf Saudi-Arabien an. Mit dieser Initiative solle der Versuch gestartet werden, den Kämpfen im Jemen nach fünf Jahren ein Ende zu bereiten, sagte der Präsident des obersten politischen Rats der Rebellen, Mehdi Maschat. Er hoffe, dass auf „diese Geste als Antwort eine noch größere Geste“Saudi-Arabiens folgen werde.