Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Weingarten fördert den Radverkehr
Sieben Pedelec-Verleihstationen und eine bessere Radverkehrsführung
WEINGARTEN - Anmelden, aufladen und losfahren – so einfach soll es bald mit dem neuen Pedelec-Verleihsystem in Weingarten sein. An den öffentlichen Stationen können E-Bikes ausgeliehen oder aufgeladen werden. Bis Ende 2020 wird es sieben dieser Stationen in Weingarten geben. Zudem sind drei Maßnahmen zur Verbesserung der Radverkehrsführung geplant.
Die Technischen Werke Schussental (TWS) installieren und betreiben die Pedelec-Stationen an verschiedenen Standorten. Die Stadt Weingarten hat die Standorte bereits überprüft, denn eine Station benötigt eine Fläche von rund 8,50 mal 4,00 Metern an der rund sechs oder zwölf E-Bikes Platz haben.
Einen strategisch wichtigen Standort stellt die Hähnlehofstraße dar. In diesem Bereich befinden sich verschiedene Bildungseinrichtungen wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Industrie- und Handelskammer (IHK), die Gesundheitsakademie Bodensee-Oberschwaben, die Stiftung des Körperbehindertenzentrums Oberschwaben (KBZO) und das Jobcenter des Landkreises Ravensburg. Zusätzlich fungiert der Real-Markt als Anziehungspunkt für viele Kunden. Die Stadt erhofft sich auch, dass Pendler aus dem Gewerbegebiet das Angebot nutzen.
Der Bau einer Station am BOBBahnhof Weingarten-Berg ist ebenfalls geplant, da sie vor allem für Pendler und Studenten attraktiv sei. Als Vermittlung zwischen Ravensburg und den nächsten Stationen in der Weingartener Innenstadt wird auch am Krankenhaus 14. Nothelfer eine Pedelec-Verleihstation ihren Platz finden. An der Ravensburger Straße befindet sich die Station zudem auf der zentralen Radverkehrsachse von Weingarten. Der nächste Standort wird am Stadtgarten in
Weingarten sein.
Um ein E-Bike auszuleihen, muss man sich auf der Website „Velocity“registrieren. Für die Buchung gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, entweder über die Website, über eine App fürs Handy oder per Kundenkarte
direkt an der Station.
So soll es auch an den restlichen Anlaufstellen in Weingarten funktionieren, wie an der Pädagogischen Hochschule (PH), und dem Welfencampus. Die beiden Stationen zusammen sollen vor allem die Mobilitätsmöglichkeiten für Studenten und Schüler verbessern.
Für den Standort am Postplatz gibt es eine Alternativlösung, da auf dem Platz die Grundvorraussetzungen für die Station nicht erfüllt sind. Deshalb wird die Verleihstation am Charlottenplatz installiert. Dort liege sie laut Stadt an einem Mobilitätsknotenpunkt durch Stadt- und Regionalbusse und befinde sich zudem an der Radschnellverbindung. Diese wurde 2019 vom Regionalverband Bodensee-Oberschwaben erstellt. Sie verbindet Baindt, Baienfurt, Weingarten, Ravensburg, Meckenbeuren und Friedrichshafen miteinander.
Zum Ausleihen stehen drei Tarife zur Auswahl. Einmal der Tarif „Standard“, für 1,50 Euro pro halbe Stunde Nutzung. Der Tarif „Velo30“hat eine Vertragslaufzeit von 30 Tagen, für 12 Euro - inklusiv 30 Minuten kostenfreie Nutzung. Der dritte Tarif „Velo365“hat eine Laufzeit von einem Jahr für 6,50 Euro im Monat - auch hier sind 30 Minuten kostenfreie Nutzung inklusiv.
Um das Pedelec-Verleihsystem noch attraktiver zu gestalten, wird die Radverkehrsführung an einigen Stellen verbessert. Hierfür hat die Stadt Weingarten drei Maßnahmen geplant. Um mit so wenig Straßenverkehr wie möglich in Kontakt zu kommen, wird der Radverkehr noch dieses Jahr über den Platz hinter dem Museum für Klosterkultur in die St.Longinus-Straße geleitet. So wird die Kreuzung an der Konrad-HuberStraße und der Heinrich-SchatzStraße am Bistro „Linde“umfahren.
Die zweite Verbesserung soll voraussichtlich im nächsten Jahr in der Doggenriederstraße folgen. Da diese bergauf verläuft, soll in Form einer Fahrradstraße die Sicherheit der Radfahrer gewährleistet sein. Der Gemeindeverband Mittleres Schussental (GMS) überprüft diese Maßnahme momentan. Im Jahre 2021 wird eine Fahrbahnerhöhung in der Abt-Hyller-Straße und der HeinrichSchatz-Straße angestrebt. Die Fahrbahn soll eine ähnliche Höhe wie der Gehweg bekommen. Abschließend wird die Schutzstreifenmarkierung verlängert.