Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Kirchdorf macht es den Razorbacks leicht
Ravensburger Footballer gewinnen Relegations-Hinspiel zum Aufstieg in die GFL verdient mit 40:28
KIRCHDORF (mp) - Die Ravensburg Razorbacks sind dem Aufstieg in die German Football League Süd ganz nah. Im Relegations-Hinspiel gewannen die Razorbacks am Sonntag bei den enttäuschenden Kirchdorf Wildcats mit 40:28. Am Sonntag, 6. Oktober, können die Ravensburger im Lindenhofstadion in Weingarten den letzten und entscheidenden Schritt machen. „Wir sind zufrieden. Die Vorzeichen für das Rückspiel sind ganz andere als im letzten Jahr “, sagte Razorbacks-Abteilungsleiter Frank Kienzle nach der starken Leistung der Ravensburger in Kirchdorf.
Bei den Wildcats geriet der GFL2Süd-Meister aus Ravensburg zunächst stark in die Defensive. Schier endlose Minuten schafften es die Razorbacks nicht annähernd, die Mittellinie zu überqueren. Ganz anders die Kirchdorfer. Ihrem ersten Touchdown waren sie ganz nah. Doch gute Abwehrarbeit der Razorbacks zwang sie zu einem Fieldgoal, das sie neben die Stangen setzten.
Ganz offensichtlich war das das Signal an die Gäste aus Ravensburg, richtig loszulegen. Aus der Bedrängnis der eigenen Endzone im Rücken spielte Quarterback Garrett Dellechiaie einen kurzen Pass auf Andrecus Lindley – und der spurtete übers ganze Feld zur Razorbacks-Führung. Auch wenn der Zusatzpunkt vergeben wurde, war Ravensburg jetzt voll und ganz im Spiel. Und Kirchdorf produzierte Fehler um Fehler. Der Erstligist kam überhaupt nicht mehr zurecht mit der Power der Razorbacks, die das Spiel jetzt schnell machten. Und sich auf Dellechiaie verlassen konnten. Dieser fand mit zwei langen Pässen erst Christian Steffani und Andreas Lo Meo-Engelbrecht in der Endzone, dazu gab es zwei Extrapunkte. Die Razorbacks führten plötzlich 21:0! Der Außenseiter! Was war denn hier los? So einiges, obwohl Kirchdorf sich nun langsam berappelte und über eine Kette an schönen Spielzügen durch Klaus Fischer erstmals in die Endzone kam. Doch prompt konterte Ravensburg wieder, wobei einem zweiten Touchdown Steffanis die Anerkennung verwehrt wurde, weil der zu ihm werfende Dellechiaie regelwidrig frei gesperrt worden war. So konnten sich die Wildcats glücklich schätzen, nur 7:21 zur Halbzeit hinten zu liegen.
Nach der Pause machte es kurz tatsächlich den Anschein, als stehe ein Erstligist auf dem Feld. Die Folge: Kirchdorfs Fischer fing zum zweiten Mal einen Touchdownpass, auch der Extrapunkt (zum 14:20) war gut. Die Razorbacks zeigten sich überhaupt nicht beeindruckt, spielten sauber nach vorne. Und die Wildcats verfielen wieder ins alte Muster – defensiv standen sie völlig desolat und ein mutterseelenallein stehender Christian Steffani fing seinen zweiten Touchdown nach einem sehr langen Pass Dellechiaies. Mit Extrapunkt hieß es 27:14.
Debakel für die Wildcats
Das sah richtig gut aus. Und wurde noch besser, als Finn Kearns eine weitere Riesenlücke zu einem langen Lauf in die Endzone nutzte. Weil der Extrapunktversuch geblockt wurde, stand es 33:14. Als Michael Mayer einen weiteren Touchdown (plus Extrapunkt) drauflegte zum 40:14, roch es nicht nur nach einem Debakel für die Kirchdorfer. Es stank an allen Ecken und Enden danach.
Daran änderte auch der dritte und vierte Touchdown plus jeweils Extrapunkt der über weiteste Strecken restlos enttäuschenden Wildcats zum 28:40 nichts. Mehr als Schadensbegrenzung für den eigentlich favorisierten (Noch-)Erstligisten war das nicht. Am Ende stand ein hochverdienter 48:28-Sieg für die Razorbacks, die damit einen gewaltigen Schritt in Richtung GFL Süd machen. „Ich bin gar nicht so böse wegen der letzten beiden Touchdowns für Kirchdorf. So müssen die Jungs für das Rückspiel komplett fokussiert bleiben“, sagte Kienzle.