Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mit dem Lenker zerbricht Geismayrs Titeltraum
Centurion-Vaude-Fahrer scheidet bei der Mountainbike-WM nach einem Unfall früh aus
GRÄCHEN - Großes Pech für Daniel Geismayr vom Team Centurion Vaude aus Meckenbeuren und Ravensburg: Als einer der Topfavoriten gestartet, musste der 30-Jährige bei der Mountainbike-Marathon-WM in Grächen im Wallis früh aufgeben. In einer Abfahrt stürzte Geismayr, weil ihn ein hinter ihm fahrender Konkurrent aus Italien am Rad berührte, dabei brach der Lenker an seinem Mountainbike. „Unverschuldet beim Saisonhöhepunkt so auszuscheiden, ist sehr bitter“, kommentierte Geismayr.
Nach den Plätzen drei und zwei in den Vorjahren war Geismayr mit dem großen Ziel in die Schweiz gereist, die Goldmedaille zu holen – und das „in der Form seines Lebens“, wie Centurion-Vaude-Teamchef Richard Dämpfle betonte. „So ist Sport. Heute war alles drin“, sagte Dämpfle einigermaßen gefasst nach der Enttäuschung für das Team durch das frühe Ausscheiden der größten WMHoffnung für das Mountainbiketeam aus Meckenbeuren und Ravensburg.
Geismayr hatte sich am Start um 10 Uhr „so stark gefühlt“. Er wusste, „es kann klappen“. Bei den Zwischenzeiten bei Kilometer fünf und Kilometer 18 war er in der Spitzengruppe dabei. Bei der dritten Zwischenzeit fünf Kilometer später allerdings fehlte sein Name. Auf Platz fünf liegend fuhr Geismayr in einer Abfahrt, bis er am Hinterrad touchiert wurde und kopfüber stürzte. Weil dabei der Lenker brach, war an ein Weiterfahren nicht mehr zu denken – und der WM-Traum war geplatzt. „Ich bin bis auf ein paar Schürfwunden nicht schwer verletzt“, meldete Geismayr, der sich bei seinem Team „für den unglaublichen Support“bedankte: „Ich hätte so gerne heute etwas davon zurückgegeben.“Das will Geismayr dann nächstes Jahr nachholen: „Ich greife 2020 wieder an“, gab er sich kämpferisch.
Einen Achtungserfolg erzielte Centurion-Vaude-Fahrerin Stefanie Dohrn, die im Frauenrennen auf Platz sieben ins Ziel kam – mit 8:32 Minuten Rückstand auf die neue Weltmeisterin Pauline Ferrand Prevot aus Frankreich.
Bei den Männern holte der Kolumbianer Hector Paez Leon den Titel. Geismayrs Centurion-VaudeTeamkollege und Landsmann Philip Handl wurde 57. Der Lindauer Pirmin Eisenbarth vom Team Saikls fuhr auf Platz 81. Hugo Zeller – der Franzose ist als Gastfahrer für den RSV Seerose Friedrichshafen unterwegs – erreichte das Ziel als 117.