Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Den Punkt kann Weingarten gebrauchen
SVW erkämpft sich in der Fußball-Landesliga ein 0:0 gegen Absteiger Laupheim
WEINGARTEN - Der SV Weingarten hat am Sonntag gegen den Verbandsligaabsteiger FV Olympia Laupheim einen Punkt geholt. Unterm Strich hatten die Weingartener beim 0:0 in der Fußball-Landesliga sogar die Mehrzahl der Tormöglichkeiten.
Was die beiden Mannschaften den Zuschauern in der ersten Halbzeit boten, war allerdings fußballerische Magerkost. Defensiv standen beide Teams bis auf wenige Ausnahmen sicher, offensiv überbot man sich gegenseitig mit technischen Mängeln, Abstimmungs- und Passfehlern. Auf Weingartener Seite waren die Außen abgemeldet, auf links konnte sich Konstantinos Athanasiadis nicht ein einziges Mal durchsetzen – Trainer Nectad Fetic nahm ihn zur Pause vom Feld. Aber auch auf der rechten Seite ging über Martin Bleile nur wenig.
Bei den Laupheimern machte Narciso Filho wenigstens etwas Wind. Er bereitete von rechts die erste Torchance der Partie vor – der von links eingerückte Jan Neuwirth schoss aber über das Tor. Als Filho später auf links wechselte, konnte er sich dort ein-, zweimal gegen Weingartens Außenverteidiger David Endres durchsetzen, verpatzte dann aber das Zuspiel in die Mitte. Echte Torgefahr kam nur einmal auf: In der 30. Minute leistete sich Weingartens Patrick Onuoha einen dieser schwachen Pässe, von denen es an diesem Tag so viele zu sehen gab. Laupheim schaltete schnell um, aber Alexander Schrode schloss zu schwach ab, um SVW-Torhüter Marius Suta ernsthaft in Gefahr zu bringen.
Suta taucht blitzschnell ab
Weingarten kam mit mehr Elan aus der Pause, auch Laupheim schaltete einen Gang hoch – so bekamen die Zuschauer in Durchgang zwei mehr Action zu sehen. In der 56. Minute hatte Suta keine Mühe mit einem Schuss von Nick Seemann. Vier Minuten später erarbeitete sich der SVW seine erste Chance – und die war gleich ein Hochkaräter: Dumitru Muntean schickte mit einem feinen Zuspiel Onuoha. Der war allein auf und davon, scheiterte aber an Keeper Alexander Aumann. Vier-Tore-Mann Onuoha, der vor einer Woche Trillfingen abgeschossen hatte, gelang ansonsten nur wenig – in der 72. Minute bereitete der Stürmer aber Bleiles erste Torchance vor – der setzte seinen Versuch aber neben das Tor. Vorher hatte Laupheim seine beste Möglichkeit: Nach einem Eckball zog Julian Haug volley ab – Suta war blitzschnell unten und wehrte den Schuss herausragend ab.
Fetic wechselte jetzt doppelt und brachte für Dakovic und den lauffaulen Muntean Metin Koc und Felix Böning. Obwohl Verteidiger Böning für ihn ungewohnt in der Spitze ranmusste, gab es keinen Bruch im Spiel. Im Gegenteil: Weingarten war in der Schlussphase dem Siegtreffer näher als Laupheim. Erst scheiterte Bleile nach einem Ballgewinn von Theivendrarajah. Dann hätte Sorin Muresan seine starke Leistung – er „verschliss“unter anderem Stürmer Serdar Özkaya – beinahe per Freistoß gekrönt. Der Ball titschte auf die Latte. Und schließlich blieb Bleiles Querpass im Strafraum hängen.
„Das war Not gegen Elend“, sagte Laupheims Trainer Hubertus Fundel – und an sein Team gerichtet: „Wir hatten nur drei gute Offensivaktionen im Spiel – das ist mir einfach zu wenig.“Das Fazit von Nectad Fetic fiel deutlich positiver aus: „Wir müssen kleine Brötchen backen: Wir haben zum zweiten Mal in Folge hinten zu null gespielt“, hob Weingartens Trainer hervor und fügte angesichts mehrerer guter Möglichkeiten hinzu: „Am Ende wäre sogar mehr drin gewesen. Aber wir haben diesen Punkt – wir werden ihn brauchen.“