Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Großbaustelle: Staus drohen
Der Ravensburger Norden wird schon ab Montag massiv betroffen sein.
RAVENSBURG - Kaum hat sich nach der Freigabe der neuen B 30 die Verkehrsbelastung im Ravensburger Süden entspannt, drohen wieder erhebliche Staus auf den Straßen der Stadt – und das über Monate hinweg. Diesmal ist vor allem der Norden Ravensburgs von einer Großbaustelle betroffen: Schon am Montag beginnt die Sanierung der Brücke (Bundesstraße 32) über die Bahngleise. Es handelt sich um den stark befahrenen Abschnitt nördlich der Eissporthalle zwischen der Abzweigung nach Weingarten und dem Anschluss an die B 30. Dadurch muss auch die Abund Zufahrt Nord zur B 30 bis Mai komplett gesperrt werden.
Laut dem zuständigen Regierungspräsidium Tübingen muss die Brücke saniert und dabei auch der Belag der B 32 bis zur Ulmer Straße in Ravensburg erneuert werden. Ziel sei es, diese aufwendigen Arbeiten rechtzeitig vor der Elektrifizierung der Südbahn auf diesem Abschnitt bis Mitte Juli abzuschließen.
Bis dahin aber wartet eine Großbaustelle mit weitreichenden Folgen für Ravensburger Straßen, aber auch für Weingarten und Berg. „Das wird verkehrstechnisch natürlich ganz erhebliche Auswirkungen haben“, sagt Alfred Oswald, Sprecher der Stadt Ravensburg.
Schon ab Montag soll die Straße zwischen der B-30-Anschlussstelle Nord und dem Ortseingang Ravensburg an der Ulmer Straße in beide Richtungen voll gesperrt werden. Das wird insgesondere auch für Mitarbeiter der großen Firmen in der Nordstadt (Vetter) längere Arbeitswege bedeuten. Massiv betroffen sind aber natürlich beispielsweise auch Eishockeyfans, Besucher der Oberschwabenhalle, Kunden von OBI und Co. oder Ravensburger, die ihren Müll zum Bausch bringen wollen.
Der Verkehr auf der B 32 soll laut der Verkehrsbehörde in beiden Fahrtrichtungen über die B-30-Anbindung Ravensburg Süd und Weingarten umgeleitet werden. Das betrifft dann insbesondere auch die früheren Ortsdurchfahrten der B 30 und B 32 von Ravensburg und Weingarten. Sprich:
Autofahrer müssen sich daran gewöhnen, eine Ausfahrt früher zu nehmen. Wer auf der Bundesstraße 30 aus Norden kommt, fährt schon in Weingarten ab, um in den nördlichen Stadtteil von Ravensburg zu gelangen. Die Autofahrer aus Richtung Süden wiederum müssen schon bei Ravensburg Süd raus, um die Nordstadt zu erreichen.
Autos ab und bis Berg werden über die Kreisstraße und die Hähnlehofstraße geschickt, sofern sie in die Ravensburger Innenstadt oder nach Hause wollen. Die Auffahrt auf die B 30 ist jedoch möglich. Alfred Oswald: „Wichtig ist, dass alle Umleitungen möglichst gut ausgeschildert werden.“Schul- und Linienbusse nach Berg sollen bis zum Frühsommer über den Wirtschafts- und Radweg zwischen Bierkeller und Brielhäusle (zum TSB und KJC) ausweichen. Radfahrer zwischen Berg und der Brühlstraße müssen einen Fußgängerund Radweg nutzen, der östlich der B 30 über den Ummenwinkel führt.
Mitte Mai sollen die Arbeiten so weit vorangekommen sein, dass die Brücke wieder einseitig in beide Fahrtrichtungen befahrbar ist. Die Umleitungen werden dann aufgehoben, die Arbeiten laufen weiter. Von der Sanierung und damit den Arbeiten betroffen ist zudem auch die Deisenfangstraße, die parallel zur Bahn und unter der Brücke entlang verläuft.
Für die Stadt kommt es gleich doppelt dick: Ravensburg ist in diesem Frühjahr auch auf der Schiene schlechter zu erreichen: Am 2. März beginnen die weiteren Bauarbeiten im Rahmen der Elektrifizierung der Südbahn im Abschnitt zwischen Aulendorf und Ravensburg. Bis 12. Juli ist deshalb der Streckenabschnitt komplett gesperrt, es gibt einen Schienenersatzverkehr. Das heißt: Es fahren Busse, die in Mochenwangen, Niederbiegen und Weingarten halten sowie Direktbusse zwischen Aulendorf und Ravensburg. Die Züge zwischen Ulm und Aulendorf beziehungsweise zwischen Ravensburg und Friedrichshafen würden dann „teilweise“an die längeren Busfahrzeiten angepasst, sagt die Bahn.