„Das Rutenfest braucht ein Facelift“

Zur Debatte um Gleichberechtigung beim Rutenfest:

Wenn die vielen Kritiker recht haben, muss das Rutenfest geändert werden, oder wie man heute sagt, es braucht ein Facelift. Eine moderne und gendergerechte Gestaltung ist angesagt. Als Erstes muss ein englischer Name her. Wie wäre es mit Annual-Tower-Festival oder Rood-Festival? Auch der männliche Begriff „der Festzug“muss gendergerecht umbenannt werden, zum Beispiel in „das festliche Vorbeilaufen“oder noch besser in „Ruten-Run“.

Die Schießwettbewerbe könnten digital zusammengefasst werden. „The Eagle and Tower Shooting“findet nicht mehr auf der Kuppelnau statt, sondern im Internet. Jeder Schüler (m/w/d) in Ravensburg kann mit einer App auf seinem Smartphone mitschießen. Da sich fast alle mit Ballerspielen gut auskennen, wäre ein fairer Wettbewerb gewährleistet. Zusehen kann man weltweit live im Internet und in Ravensburg auf einer „Public Viewing Wall“. Statt das blutrünstige Lied von den totgeschlagenen Römern zu singen, wird die aktuelle Nummer eins der Charts gespielt. Natürlich wäre es eine gravierende Änderung, wenn Mädchen mittrommeln würden. Damit die Zuschauer die Änderung akzeptieren, müssten sich die Mädchen am Anfang etwas an die Jungs anpassen. Sie könnten sich etwa einen Bart ankleben, um in dem dann grundgesetzkonformeren Trommlerkorps mitzumarschieren. Und wenn Mädchen bei den Landsknechten sind, bräuchten sie sich nicht mal die Haare abschneiden.

Make the Rutenfest great again!

Franz Fiderer,

Ravensburg