Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Regionalko­nferenz für Regio-Win-Fördergeld

Erstmals tritt der baden-württember­gische Teil der internatio­nalen Bodenseere­gion an

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WEINGARTEN (sz) - Seit rund eineinhalb Jahren entwickeln Vertreter aus Wirtschaft, Wissenscha­ft und Verwaltung eine regionale Strategie, um Fördergeld­er vom Europäisch­en Fonds für regionale Entwicklun­g für die kommende Förderperi­ode ab dem Jahr 2021 zu erhalten. Ein wichtiger Meilenstei­n war dabei die in der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) BodenseeOb­erschwaben durchgefüh­rte Regionalko­nferenz.

Es geht um viel Geld für die Region: Denn der Europäisch­e Fonds wird auch in der anstehende­n EUHaushalt­speriode 2021 bis 2027 wieder etliche Milliarden Euro umfassen, heißt es in der Pressemitt­eilung der IHK. Erhebliche Fördergeld­er zur Stärkung der Wettbewerb­sfähigkeit von Unternehme­n fließen auch nach Baden-Württember­g - und auch die Bodenseere­gion möchte einen Teil davon abhaben.

Dazu wird laut Presseberi­cht Neuland bei der regionalen Innovation­spolitik betreten: Denn erstmals bewirbt sich der baden-württember­gische Teil der internatio­nalen Bodenseere­gion, zu dem die Landkreise Bodenseekr­eis, Konstanz, Ravensburg und Sigmaringe­n zählen, gemeinsam. „Der breite regionale Schultersc­hluss beim anstehende­n Wettbewerb zeigt, dass alle Akteure an einem Strang ziehen, wenn es um die globale Wettbewerb­sfähigkeit unserer Unternehme­n geht“, wird Peter Jany, Hauptgesch­äftsführer der IHK Bodensee-Oberschwab­en, darin zitiert. Ein Blick in die laufende Förderperi­ode zeige, dass über den Regio-Win-Wettbewerb Gelder in Höhe von bereits mehr als 15 Millionen

Euro in die Region geflossen seien. Die mit diesen und weiteren Mitteln aufgebaute­n Innovation­szentren stellten wichtige Knotenpunk­te im regionalen Innovation­ssystem dar, so Jany weiter.

Wie die Bodenseere­gion in Sachen Innovation­skraft aufgestell­t ist, erläuterte Roland Scherer, Regionalwi­ssenschaft­ler von der Universitä­t St. Gallen, laut des Schreibens so: „Wir beobachten in den vergangene­n Jahren eine Enträumlic­hung von Wissensbez­iehungen. Mittels digitaler Technologi­en können Unternehme­n sich unabhängig von deren Standort den fachlich besten Kooperatio­nspartner für ihr Innovation­svorhaben suchen.“Auch die Rolle von Forschungs­einrichtun­gen verändere sich vom Wissenslie­feranten hin zum Hub in die globale Wissensges­ellschaft. In der Vergangenh­eit, so Scherer weiter, habe man zudem zu sehr darauf gesetzt, das Innovation­ssystem in der Bodenseere­gion zu vereinheit­lichen: „Die strukturel­len, rechtliche­n und finanziell­en Rahmenbedi­ngungen sind in den einzelnen Ländern rund um den Bodensee jedoch sehr unterschie­dlich. Diese Unterschie­de gilt es zu akzeptiere­n und von den jeweiligen Stärken grenzübers­chreitend zu lernen.“

Bei der ersten Regionalko­nferenz bei der IHK wurden nun zahlreiche Projekte vorgestell­t. Diese reichen von digitalen Vernetzung­splattform­en bis hin zu Projekten rund um die Mobilität der Zukunft. In weiteren Strategies­itzungen sollen die aussichtsr­eichsten Projekte identifizi­ert und im Detail ausgearbei­tet werden, so der Presseberi­cht.

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