Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mit Bahn-Oldtimer ins Wintermärchen
Romantische SZ-Leserreise nach Seefeld in Tirol
- Sehr früh aus den Federn hatten sie müssen, einige Dutzend gleichwohl gut aufgelegte Leser der „Schwäbischen Zeitung“, welche die klimafreundliche „Erlebnistour“per Bus und Eisenbahn-Oldtimer ins Gebirge nach Seefeld in Tirol gebucht hatten. Doch sie wurden reichlich belohnt mit einem traumhaft schönen Wintertag mit viel Sonne, glitzerndem Schnee und wunderschönen Ausblicken auf die verschneiten Berge droben auf der Wildmoosalm (1338 Meter) über Seefeld.
Per Bus-Transfer mit dem fürsorglichen SZ-Tour-Guide Peter Rolser ging es los nach Lochau-Hörbranz. Dort stieg man um in einen Eisenbahn-Oldtimer der Montafoner Bahn, der zwar schon 85 Jahre auf dem Buckel hat, aber vom Betreiber, dem rührigen „Verein pro Bahn Vorarlberg“mit Sitz in Lochau, vorbildlich wieder auf Hochglanz gebracht worden ist, ein wahres Schmuckstück in den Farben Rot und Gelb und immerhin noch 90 Kilometer schnell. Mustergültig umsorgten die Ehrenamtlichen des Vorarlberger Eisenbahnvereins, unter ihnen auch der in Stadt und Kreis Ravensburg bestens bekannte Martin Jopke, ein Bahn-Enthusiast wie er im Buche steht, die Ausflügler mit Speis' und Trank bis hin zu Schnaps-MiniFläschchen „Schaffners Trost“, während der alte Triebwagen die Arlberg-Strecke hinaufbrummte. BahnNostalgiker wurden freundlich eingeladen, auch einmal ganz vorn im Führerstand Platz zu nehmen – für sie ein ganz besonderes Erlebnis.
Auf dem Bahnhof von InnsbruckWest legte der Triebwagen eine Pause ein, die Ausflügler vertraten sich
Der Oldtimer-Triebwagen der Montafoner Bahn, gebaut 1935 in Deutschland bei Halle, also schon 85 Jahre alt, der aber vom „Verein pro Bahn Vorarlberg“in Top-Zustand versetzt wurde und betrieben wird, brachte Leser der „Schwäbischen Zeitung“über den Arlberg nach Innsbruck und hinauf nach Seefeld in eine winterliche Traumlandschaft.
auf dem Bahnsteig in der Sonne die Beine, bevor MBS ET 10.104 – so seine offizielle Bezeichnung - die steile Strecke der Karwendelbahn hinauf nach Seefeld mit atemberaubend schönen Ausblicken auf Schluchten und das immer tiefer zurückbleibende Inntal in Angriff nahm.
Im sonnenüberstrahlten Seefeld angekommen, stiegen die Oberschwaben auf mehrere schon bereitstehende Pferdeschlitten um, die
wegen Schneemangels auf der Straße hinauf zur Wildmoosalm allerdings auf Räder angewiesen waren. Droben angekommen, trauten die Ausflügler ihren Augen kaum. Sie, die bisher drunten in diesem extrem milden Winter kaum Schnee zu Gesicht bekommen hatten, fanden sich plötzlich in einer wunderbaren Gebirgs-Winterlandschaft wieder mit herrlichen Wanderwegen und gespurten Loipen. Mit Kalbshaxen,
aber auch vegetarisch stärkten sie sich, bevor sie sich auf den Rückweg hinab nach Seefeld machten, entweder zu Fuß, per Bus oder wieder im Pferdeschlitten. Auf die Minute genau fuhr ihr Sonderzug zurück nach Lochau in die langsam hereinbrechende Dunkelheit hinein und wieder teilte so mancher faszinierte Eisenbahnfan mit der Kamera ganz vorn die Einsamkeit mit dem Triebwagen-Führer.