Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Pleiten, Pech und Pannen
Geheimes und streng Geheimes bei der Fasnet beim Frauenbund Ebenweiler
- Frauenbundfasnet in Ebenweiler – alle Jahre wieder ein Garant für ideenreiche, farbenfrohe konsequent jugendfreie Stunden, dieses Jahr unter der Überschrift „Auf der Alm“. Musikalisch begleitet von den ‚Ossis‘ aus Aulendorf, eröffnete eine Herde schwarz-bunter Kühe mit beeindruckenden Eutern das Programm. Gefolgt von Hochwürden mit seiner Haushälterin, die, bergwandernd vom Weg abgekommen, bei hereinbrechender Nacht in einer Almhütte Unterschlupf finden. Rosi – etwas in die Jahre gekommen – erzählte artig gereimt von ihrem letztendlich erfolglosen Comeback auf die Skipiste, und eine resolute Bäuerin, die eigentlich nur ihren Bulldog anmelden wollte, nervte den gesetzestreuen Sachbearbeiter im Landratsamt.
Allerlei Zipperlein – „i han an Hexaschuss“, „des ka net sei, dia schiasset net auf dia Oigene“– hinderten die nicht mehr ganz taufrischen ‚Ebenweiler Bordsteinschwalben‘, den französischen ‚ordres‘ ihrer Choreografin gerecht zu werden. Auch die Erinnerung an jüngere Zeiten, in denen sie als ‚Can-Can-girls vom Ebenweiler See‘ Furore machten, tröstete sie nicht wirklich. Ein Fotoshooting für den Jungbäuerinnenkalender ergab angesichts mangelnder Sprachkenntnisse des Models – Backsteinkäs statt cheese – schließlich nur das lebensgroße Konterfei einer Vogelscheuche.
Ideenreich und farbenfroh ging es bei der Frauenbund-Fasnet in Ebenweiler zu.
Beim ‚Tanz auf der Almwiese‘ kam wieder einmal das segensreiche Talent der ‚Couturière‘ des Teams zur Geltung: von Konfektionsgröße 38 bis 48 schwebte die gesamte Truppe als wahre Augenweide über die Bühne. Verständnisvolles Nicken der Damen im Saal begleitete die Klagen einer verzweifelten Artgenossin, deren Gatte „nach 35 glücklichen Eheund
jahren in d’Rente ganga isch“. Ein schwungvolles Playback-Potpourri von ‚Resi, i hol di mit em Traktor ab…‘ über die Herz-Buam bis zu ‚Anton aus Tirol…‘ leitete über zu Mary’s mit Spannung erwarteter Dorfchronik. Traditionell listet sie alljährlich Pleiten, Pech und Pannen, Erfreuliches, Geheimes und streng Geheimes aus den zurückliegenden Monaten auf
keiner entgeht ihrer detaillierten Recherche – und der ihrer ‚Mitarbeiterinnen‘.
Nach einem letzten fliegenden Kostümwechsel beendete das gesamte Team mit einem natürlich selbst getexteten Song das wieder rundum amüsante, vielseitige von echtem sauberem Humor geprägte Programm 2020.