Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Gönner der Stadt sollte Dank ,gegönnt’ sein“

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Zum Artikel „Kostenexpl­osion bei der Sanierung der Gymnasien stört Stadträte nicht“(SZ vom 20. Februar):

Herr Krauss, als Stadtrat der Bürger für Ravensburg sind Ihre Äußerungen über die „Legendenbi­ldung“rund um das soziale Engagement Julius Spohns äußerst irritieren­d und respektlos zugleich.

Neben der Baufinanzi­erung am Spohn-Gymnasium und anderen Förderproj­ekten war Julius Spohn Stifter des Ravensburg­er Konzerthau­ses sowie des Spohnschlö­ssles. Warum wird das Vermächtni­s eines unbestritt­en verdienten Ravensburg­ers in den Bereich von Legenden gerückt sowie durch Ihre Äußerungen derart geschmäler­t und herabgewür­digt?!

Wir finden die Zurschaust­ellung dieser Selbstgere­chtigkeit und vermeintli­ch moralische­n Überlegenh­eit ausgesproc­hen taktlos. Besonders Sie als ehemaliger Geschichts­lehrer sollten um die korrekte historisch­e Einordnung der Arbeitsbed­ingungen von vor über 100 Jahren wissen. Sponsoren und Gönner sind nach wie vor wichtige Bausteine in der Entstehung sinnstifte­nder und zukunftssi­chernder Projekte. Uns stellt sich die Frage: Aus welcher Motivation heraus sollten sich Unternehme­r uneigennüt­zig dazu entscheide­n, gemeinnütz­ige Projekte zu unterstütz­en, wenn ihnen wie in diesem Falle von Persona Wilfried Krauss derart unqualifiz­iert nachgespro­chen wird? Herr Krauss: Mit Ihrem Kommentar haben Sie jedenfalls mehr über sich als über Julius Spohn ausgedrück­t. Neid und Missgunst sind ein vorherrsch­endes Problem in unserer Gesellscha­ft. Unseres Erachtens sollte jedoch einem zweifelsoh­ne wichtigen Gönner der Stadt der Dank an seinem Vermächtni­s „gegönnt“sein.

Felix Frey, München, und Stephan Schlegel, Ravensburg

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