ERC Sonthofen meldet Insolvenz an

Traditionsreicher Eishockey-Oberligist steht vor ungewisser Zukunft

SONTHOFEN (mp) - „Es ist ein trauriger Tag für das Eishockey in Sonthofen“– so begann die Mitteilung, die Eishockey-Oberligist ERC Sonthofen am Donnerstagvormittag veröffentlichte. Geschäftsführer Albert Füß verkündete darin, dass er „auf dringendes Anraten eines Anwalts [...] Insolvenz beim zuständigen Insolvenzgericht anmelden musste“. Die sportliche Zukunft der Bulls, die aktuell noch gegen den Abstieg aus der Oberliga kämpfen, ist damit ungewiss.

Schon vor einer Woche hatte sich abgezeichnet, dass die Sonthofener erneut in finanzieller Schieflage sind. Da nämlich hatten die Spieler in einem offenen Brief kritisiert, dass teilweise seit Monaten keine Gehälter an sie gezahlt wurden. Die Geschäftsführung um Albert Füß hatte dies wenige Stunden später bestätigt. Schon vor der Oberligasaison 2019/ 2020 hatten die Sonthofener nicht auf Anhieb die Lizenz bekommen. Erst nach größeren Anstrengungen und unter Auflagen wurde diese erteilt. In der laufenden Saison verpassten die Bulls den Einzug in die Meisterrunde und den damit verbundenen Klassenerhalt knapp. Im Moment kämpfen die Sonthofener um den spielenden Sportlichen Leiter Lukas Slavetinsky in der Verzahnungsrunde mit Mannschaften aus der Bayernliga darum, weiter in der Oberliga bleiben zu dürfen.

Nach dem Antrag auf Insolvenz heißt es nun in der Mitteilung der Geschäftsführung: „Für den sportlichen Bereich dürfte dieser Schritt nach anwaltlicher Ersteinschätzung zunächst noch keine Auswirkungen haben, sodass der Spielbetrieb vorerst fortgeführt werden kann.“Ob dieser Schritt Auswirkungen auf die Zugehörigkeit der Liga in der kommenden Saison haben werde, sei abhängig vom Insolvenzverfahren und den Statuten und Entscheidungen des Deutschen Eishockeybunds (DEB).

Für die ERC Sonthofen Bulls steht am Freitag (20 Uhr) das Spiel gegen die Passau Black Hawks an.