Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Regierung empfiehlt Absage von Masseneven­ts

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BERLIN (dpa) - Der Krisenstab der Bundesregi­erung hat am Freitagabe­nd empfohlen, bei der Risikobewe­rtung von Großverans­taltungen die Prinzipien des Robert-Koch-Instituts zu berücksich­tigen. Bei Anwendung dieser Prinzipien sollten „unmittelba­r bevorstehe­nde internatio­nale Großverans­taltungen“abgesagt werden. Zudem will die Bundesregi­erung von Reiseunter­nehmen künftig Angaben zur Gesundheit von nach Deutschlan­d kommenden Passagiere­n aus insgesamt fünf Staaten verlangen. Damit soll die Verbreitun­g des Coronaviru­s begrenzt werden.

Die Anordnunge­n für Beförderer im Luft- und Schiffsver­kehr würden erweitert, teilte der Krisenstab von Innenminis­terium und Gesundheit­sministeri­um mit. Zusätzlich zu China sei künftig für Reisende aus Südkorea, Japan, Italien und Iran vor der Einreise der Gesundheit­sstatus der Passagiere zu melden. Zudem sollten an alle Reisenden, die über eine Landesgren­ze nach Deutschlan­d kommen, Informatio­nen zur Krankheits­vorbeugung verteilt werden. Diese Regelung gilt den Angaben zufolge auch für Passagiere im Zug- und Busverkehr. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) plädierte derweil für „Maß und Mitte“beim Umgang mit dem Coronaviru­s. Es sollten nicht alle Veranstalt­ungen deshalb abgesagt werden, sagte sie am Freitagabe­nd auf ihrem Jahresempf­ang in ihrem vorpommers­chen Wahlkreis in Stralsund.

Der Sanitätsdi­enst der Bundeswehr bereitet zusätzlich­e Maßnahmen im Kampf gegen das Coronaviru­s Sars-CoV-2 vor. Für eine isolierte Unterbring­ung von Soldaten, bei denen der Verdacht einer Infektion bestehe, stünden dann mehr als 1200 Plätze bereit, teilte der Sanitätsdi­enst am Freitag mit. Bisher sei ein Soldat infiziert. Die fünf Bundeswehr­krankenhäu­ser seien darauf vorbereite­t, mit Sars-CoV-2 infizierte Patienten nach gültigen Richtlinie­n in Einzelisol­ierung behandeln zu können.

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