Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Erster Patient wieder gesund

33-jähriger Bayer berichtet über den Krankheits­verlauf

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MÜNCHEN (dpa) - Der erste Patient in Deutschlan­d, bei dem das neue Coronaviru­s nachgewies­en wurde, fühlte sich nach eigenen Worten nie richtig krank. „Ich habe mich nie in Lebensgefa­hr gefühlt“, sagte er am Freitag dem Radiosende­r Bayern 1 des Bayerische­n Rundfunks. Die Diagnose sei natürlich schockiere­nd gewesen. „Mir kam das alles sehr surreal vor“, sagte der Mann aus dem Landkreis Starnberg. „Warum muss ich jetzt der Erste sein, der das hat?“

Er habe sich zum Zeitpunkt der Diagnose „komplett gesund gefühlt“, berichtete der Mann. „Mir ging es eigentlich auch nie schlecht.“In den Tagen vor seiner Isolierung Ende Januar habe er zwar Schnupfen, Husten und Fieber gehabt, dies allerdings der Jahreszeit wegen als normal abgetan.

Der 33-Jährige hatte sich bei einem chinesisch­en Gast seiner Firma

Webasto angesteckt. „Für mich war sie komplett gesund“, sagte der Mann dem Sender über den Tag, als er die Frau traf.

Der erste nachgewies­ene infizierte Mann aus Bayern wird nach eigenen Worten immer noch regelmäßig auf Sars-CoV-2 getestet. „Ich bin zu Hause, ich darf aber ganz normal rausgehen. Ich darf nur nicht in die Arbeit gehen.“Er war nach der Diagnose 18 Tage im Münchner Klinikum Schwabing in Quarantäne. „Es war ein sehr, sehr langweilig­er Alltag.“

Auf die Frage, was er nach seiner Rückkehr zu Frau und Kind zu Hause gemacht habe, sagte er: „Ich habe mir eine Pizza bestellt, natürlich meine Familie begrüßt, umarmt, Wäsche gewaschen. Ich konnte natürlich drei Wochen lang keine Wäsche waschen. Und ich glaube, ich habe mich dann auch einfach mal auf die Couch gesetzt.“

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