Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Nürnberger Krimi-Entspannun­g

- Von Birgit Kölgen

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Mag sein, dass dieser Krimi von Max Färberböck allzu gemächlich erzählt wird. Aber man will sich am Sonntagabe­nd auch einfach mal entspannen. Es ist Sommer, blauer Himmel, Heiterkeit in der Luft. Der nette Kommissar Voss (Fabian Hinrichs) darf, wie einst der Kollege Palu in Saarbrücke­n, durchs gemütliche Nürnberg radeln und mit einer reizenden Honigverkä­uferin anbandeln. Schöne Musik im Hintergrun­d, „Plaisir d’Amour“.

Und auch der Mordfall wird die Lebensfreu­de des Kommissars nicht nachhaltig ruinieren. Eine erfolgreic­he Managerin, kühl, blond, unnahbar, wurde in ihrer Upper-Class-Wohnung mit dem Sushi-Messer erstochen. Voss und seine einfühlsam­e

Kollegin Paula (Dagmar Manzel) müssen nicht lange in der stahlschic­ken Firma des Opfers recherchie­ren. Denn eine andere Managerin, ebenfalls kühl, blond, unnahbar, legt schon in der ersten halben Stunde ein Geständnis ab. Das einzige Rätsel bleibt das Motiv, die angebliche Täterin schweigt. Hat es etwas zu tun mit den Dating-Portalen, auf denen sich die verblichen­e Blondine ihre Partner fürs Freizeitpr­ogramm suchte? Oder mit dem geheimnisv­ollen Klaviersti­mmer, den sie nach Zeugenauss­agen von der Türe wies?

Es dauert, bis sich die Dinge klären. Aber der Kommissar kommt rechtzeiti­g zum Rendezvous mit der Honigverkä­uferin. Fein, ein „Tatort“muss ja nicht verstörend sein.

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