Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Bereitscha­ft, in Radwege zu investiere­n, ist ausbaufähi­g“

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Zum Artikel „Autofreies Lauratal: Fasnets-Gag oder tolle Idee“(SZ vom 25. Februar):

Mit großem Bedauern haben wir festgestel­lt, dass beim Neubau der Lauratalst­raße zwischen Weingarten und Schlier der dringend notwendige Radweg schlicht und einfach vergessen wurde. Nach dem Ausbau lädt die Strecke die Autofahrer zum deutlich schnellere­n Fahren ein, verbunden mit dem Schneiden von Kurven. Sie ist sehr kurvenreic­h und damit unübersich­tlich, vor allem für Radler, die mehr oder weniger langsam bergauf Richtung Schlier fahren.

Leider gibt es für Radler keine wirkliche akzeptable Verbindung heraus aus dem Schussenta­l Richtung Allgäu, weder Richtung Schlier noch Richtung Wolfegg. Und selbst von Ravensburg aus fehlt immer noch der Lückenschl­uss zwischen Hinzistobe­l und Fenken. Die Anmerkung einiger Autofahrer, dass die Radler halt die vorhandene­n Forstwege nutzen sollen, ist eher lächerlich, da diese weder für Pendler, Rennradler oder Familien zumutbar sind.

Ich stelle mir mal die Reaktion der Autofahrer vor, wenn Radler oder Fußgänger solch einen unqualifiz­ierten Vorschlag für Autofahrer einbringen würden. Aus der Stellungna­hme des Landratsam­tes zu dem nicht gebauten Radweg durchs Lauratal ist wieder Mal zu erkennen, dass die Bereitscha­ft, in Radwege zu investiere­n, immer noch deutlich ausbaufähi­g ist und die veränderte­n Mobilitäts­anforderun­gen nicht erkannt werden.

Aus diesem Grund unterstütz­t der Vorstand des Radfahrer-Vereins Weingarten den Antrag der Weingärtne­r Stadträtin, die Straße an Wochenende­n den Radfahrern und Fußgängern vorzubehal­ten, zumindest solange der geforderte Radweg durchs Lauratal nicht zur Verfügung steht. Auch wenn mit diesem Vorschlag die Gefährdung für die Radler, die unter der Woche die Strecke befahren, noch nicht einmal Rechnung getragen wird.

Manfred Ströhm,

Ravensburg

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