Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ein großer Schritt Richtung Play-offs
Durch den Sieg in Landshut gehen die Towerstars an Bad Nauheim vorbei
LANDSHUT - Den Ravensburg Towerstars fehlt noch ein Punkt zur direkten Qualifikation fürs Play-offViertelfinale in der Deutschen Eishockey-Liga 2. Dank des ungefährdeten 4:1-Sieges beim EV Landshut am Freitagabend und der zeitgleichen Niederlage des EC Bad Nauheim in Bad Tölz sieht es für die Mannschaft von Trainer Rich Chernomaz vor dem letzten Hauptrundenspiel am Sonntag gegen den EHC Freiburg (18.30 Uhr) richtig gut aus. „Ab dem zweiten Drittel war es viel besser, weil wir da dann Druck gemacht haben“, sagte Ravensburgs Trainer Rich Chernomaz.
In Landshut hieß es für die Towerstars, sich mit einem Sieg eine gute Ausgangsposition für den Sonntag zu verschaffen. Doch das, was sie im ersten Drittel zeigten, war alles andere als zielstrebig und siegeshungrig. Die ersten guten Chancen hatte nämlich allesamt Landshut, das bereits fest für die Play-downs gebucht ist und gegen den Abstieg kämpfen muss. Bis Mitte des ersten Abschnitts passierte im Ravensburger Angriffsdrittel kaum etwas, dann hatte Andreas Driendl nach einem Landshuter Abwehrfehler auf einmal ein paar Meter freies Eis und das Tor vor sich, doch er zielte zu zentral und scheiterte an EVL-Goalie Dimitri Pätzold (11. Minute). Auch je ein Powerplay pro Mannschaft brachte die Partie nicht entscheidend in Fahrt, sodass der erste Abschnitt ohne Treffer endete.
Richtig Schwung wollte in die eigentlich so brisante Partie auch in der ersten Hälfte des zweiten Abschnitts nicht kommen. Das lag vielleicht auch daran, dass auf den Rängen nicht wirklich Zündstoff drin war, nachdem es bei den bisherigen drei Begegnungen in dieser Saison jeweils ordentlich gekracht hatte. Denn die Ravensburger B1-Crew hat inzwischen auch in Landshut ein Stadionverbot, was sie nicht davon abhielt, zum Eishockey zu gehen. Rund zwei Dutzend Mitglieder der Ultragruppierung
traten zeitgleich an alter Wirkungsstätte in der CHG-Arena auf, um den EV Ravensburg in den Regionalliga-Play-offs anzufeuern, wobei sie im Fanblock relativ allein dastanden.
In Landshut fehlte also der harte Kern der Ravensburger Fans, die etwa 100 mitgereisten Anhänger machten sich aber gut bemerkbar. Und sie bekamen ab der 30. Minute auch endlich etwas auf dem Eis geboten. Die Towerstars erhöhten den Druck, kamen zu Chancen durch Thomas Merl (zielte zu zentral) und Matias Haaranen (zielte knapp daneben), brachten aber den Puck im Tor nicht unter. Ebenso erging es den Landshutern in einer kurzen Drangphase, in der der Ex-Ravensburger Mathieu Pompei die beste Chance hatte, aber um Zentimeter am rechten Pfosten vorbeischoss. Als das Drittel fast beendet war, fuhren die
Towerstars doch noch einen erfolgreichen Konter: Robin Just bediente Tero Koskiranta, der Pätzold umkurvte und zum 1:0 für die Oberschwaben einnetzte (40.).
Jetzt lohnte sich ein Blick auf die Tabelle: Weil Bad Nauheim in Bad Tölz zurücklag, standen die Towerstars virtuell mit zwei Punkten Vorsprung auf Platz sechs. Um diese Rechenspiele zu untermauern, legte Ravensburg früh einen Doppelschlag auf die knappe Führung drauf. Erst traf der erneut wegen des Verteidigerüberschusses offensiv aufgebotene Daniel Stiefenhofer, dann legte Thomas Supis nach (beide 47.). Den Anschlusstreffer Thomas Plihals (55.) konterte Andreas Driendl mit einem Treffer ins leere Landshuter Tor zum 4:1-Endstand (60.). „Entscheidend war das 1:0 kurz vor der zweiten Pause“, meinte Landshuts Trainer Leif Carlsson. „Da hat Ravensburg
Towerstars-Trainer Rich Chernomaz über seinen Goalie Olafr Schmidt
das Momentum bekommen.“
Chernomaz haderte ein wenig mit dem nervösen Beginn seiner Mannschaft. „Mit dem ersten Drittel war ich nicht zufrieden“, sagte der Towerstars-Trainer. Mit seinem Goalie dagegen war Chernomaz absolut zufrieden. „Schmidti war der Star, er hat sehr gut gespielt“, lobte der Kanadier seinen Schlussmann Olafr Schmidt, der zuletzt viermal zuschauen musste, wie sich sein Konkurrent Marco Wölfl schlug.
„Schmidti war der Star, er hat sehr gut gespielt.“