Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ein großer Schritt Richtung Play-offs

Durch den Sieg in Landshut gehen die Towerstars an Bad Nauheim vorbei

- Von Michael Panzram

LANDSHUT - Den Ravensburg Towerstars fehlt noch ein Punkt zur direkten Qualifikat­ion fürs Play-offViertel­finale in der Deutschen Eishockey-Liga 2. Dank des ungefährde­ten 4:1-Sieges beim EV Landshut am Freitagabe­nd und der zeitgleich­en Niederlage des EC Bad Nauheim in Bad Tölz sieht es für die Mannschaft von Trainer Rich Chernomaz vor dem letzten Hauptrunde­nspiel am Sonntag gegen den EHC Freiburg (18.30 Uhr) richtig gut aus. „Ab dem zweiten Drittel war es viel besser, weil wir da dann Druck gemacht haben“, sagte Ravensburg­s Trainer Rich Chernomaz.

In Landshut hieß es für die Towerstars, sich mit einem Sieg eine gute Ausgangspo­sition für den Sonntag zu verschaffe­n. Doch das, was sie im ersten Drittel zeigten, war alles andere als zielstrebi­g und siegeshung­rig. Die ersten guten Chancen hatte nämlich allesamt Landshut, das bereits fest für die Play-downs gebucht ist und gegen den Abstieg kämpfen muss. Bis Mitte des ersten Abschnitts passierte im Ravensburg­er Angriffsdr­ittel kaum etwas, dann hatte Andreas Driendl nach einem Landshuter Abwehrfehl­er auf einmal ein paar Meter freies Eis und das Tor vor sich, doch er zielte zu zentral und scheiterte an EVL-Goalie Dimitri Pätzold (11. Minute). Auch je ein Powerplay pro Mannschaft brachte die Partie nicht entscheide­nd in Fahrt, sodass der erste Abschnitt ohne Treffer endete.

Richtig Schwung wollte in die eigentlich so brisante Partie auch in der ersten Hälfte des zweiten Abschnitts nicht kommen. Das lag vielleicht auch daran, dass auf den Rängen nicht wirklich Zündstoff drin war, nachdem es bei den bisherigen drei Begegnunge­n in dieser Saison jeweils ordentlich gekracht hatte. Denn die Ravensburg­er B1-Crew hat inzwischen auch in Landshut ein Stadionver­bot, was sie nicht davon abhielt, zum Eishockey zu gehen. Rund zwei Dutzend Mitglieder der Ultragrupp­ierung

traten zeitgleich an alter Wirkungsst­ätte in der CHG-Arena auf, um den EV Ravensburg in den Regionalli­ga-Play-offs anzufeuern, wobei sie im Fanblock relativ allein dastanden.

In Landshut fehlte also der harte Kern der Ravensburg­er Fans, die etwa 100 mitgereist­en Anhänger machten sich aber gut bemerkbar. Und sie bekamen ab der 30. Minute auch endlich etwas auf dem Eis geboten. Die Towerstars erhöhten den Druck, kamen zu Chancen durch Thomas Merl (zielte zu zentral) und Matias Haaranen (zielte knapp daneben), brachten aber den Puck im Tor nicht unter. Ebenso erging es den Landshuter­n in einer kurzen Drangphase, in der der Ex-Ravensburg­er Mathieu Pompei die beste Chance hatte, aber um Zentimeter am rechten Pfosten vorbeischo­ss. Als das Drittel fast beendet war, fuhren die

Towerstars doch noch einen erfolgreic­hen Konter: Robin Just bediente Tero Koskiranta, der Pätzold umkurvte und zum 1:0 für die Oberschwab­en einnetzte (40.).

Jetzt lohnte sich ein Blick auf die Tabelle: Weil Bad Nauheim in Bad Tölz zurücklag, standen die Towerstars virtuell mit zwei Punkten Vorsprung auf Platz sechs. Um diese Rechenspie­le zu untermauer­n, legte Ravensburg früh einen Doppelschl­ag auf die knappe Führung drauf. Erst traf der erneut wegen des Verteidige­rüberschus­ses offensiv aufgeboten­e Daniel Stiefenhof­er, dann legte Thomas Supis nach (beide 47.). Den Anschlusst­reffer Thomas Plihals (55.) konterte Andreas Driendl mit einem Treffer ins leere Landshuter Tor zum 4:1-Endstand (60.). „Entscheide­nd war das 1:0 kurz vor der zweiten Pause“, meinte Landshuts Trainer Leif Carlsson. „Da hat Ravensburg

Towerstars-Trainer Rich Chernomaz über seinen Goalie Olafr Schmidt

das Momentum bekommen.“

Chernomaz haderte ein wenig mit dem nervösen Beginn seiner Mannschaft. „Mit dem ersten Drittel war ich nicht zufrieden“, sagte der Towerstars-Trainer. Mit seinem Goalie dagegen war Chernomaz absolut zufrieden. „Schmidti war der Star, er hat sehr gut gespielt“, lobte der Kanadier seinen Schlussman­n Olafr Schmidt, der zuletzt viermal zuschauen musste, wie sich sein Konkurrent Marco Wölfl schlug.

„Schmidti war der Star, er hat sehr gut gespielt.“

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FOTO: GEORG GERLEIGNER

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