Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Die Fußballren­te muss warten: 400. Bundesliga­spiel für Gentner

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Ein Andenken an seine Bundesliga­Premiere hat sich Christian Gentner aufgehoben. Im Haus seiner Eltern liegt das Trikot, in dem er im Februar 2005 gegen Hertha BSC erstmals in Deutschlan­ds höchster Liga auf dem

Rasen stand. „Der damalige Trainer Matthias Sammer hat damals bei meinen Eltern angerufen, ich habe noch zu Hause gewohnt“, erinnerte sich Gentner. Kurzfristi­g sollte er ins Teamhotel zum Mittagesse­n kommen. Dass der spätere fünfmalige Nationalsp­ieler wenige Stunden danach im Alter von 19 Jahren erstmals für acht Minuten für den VfB Stuttgart auflaufen sollte, ahnte er noch nicht. 15 Jahre später steht Gentner vor einem Jubiläum.

Für den 1. FC Union Berlin dürfte der Routinier am Sonntag (13.30 Uhr/ DAZN) gegen seinen Ex-Club VfL Wolfsburg seinen 400. Bundesliga­einsatz feiern – als 67. Spieler überhaupt. Je einmal wurde er in dieser Zeit mit Stuttgart (2007) und Wolfsburg (2009) deutscher Meister. Niemand kann in jüngerer Vergangenh­eit so eine Bilanz vorweisen, der nicht beim FC Bayern oder Borussia Dortmund spielte. „Ich selbst weiß nur noch von Ludovic Magnin“, sagte Gentner. Der Schweizer Magnin wurde mit Stuttgart und Bremen zwar auch zweimal Meister, ist von 400 Einsätzen im Oberhaus aber weit entfernt. „Er kann Union zum Klassenerh­alt führen“, sagte Felix

Magath dem „Berliner Kurier“über seinen ehemaligen Schützling. Der letzte Triumph seiner Laufbahn soll das aber gewiss noch nicht sein: „Ich habe nicht vor, am Sonntag aufzuhören, Fußball zu spielen.“Auch einen Wechsel ins Ausland ist für den Ex-Kapitän der Stuttgarte­r denkbar. Seine Zukunft sieht Gentner aber zweifelsfr­ei im Fußball. „Ich würde gerne die Trainerliz­enz machen. Ob ich wirklich Trainer werden will, da habe ich mich aber noch nicht festgelegt“, sagte er. Gut möglich, dass es ihn als Funktionär zurück nach Stuttgart zieht, für den VfB stand er 278-mal in der Bundesliga auf dem Rasen, außerdem für Wolfsburg (99) und für die Unioner (22). (dpa)

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