Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Erreger breitet sich aus

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In Italien, dem vom Coronaviru­s am stärksten betroffene­n Land Europas, wurde am Wochenende ein sprunghaft­er Anstieg der Neuerkrank­ungen verzeichne­t. Die Zahl der Infizierte­n stieg nach Angaben des italienisc­hen Zivilschut­zes auf mehr als 1600 (83 davon wieder genesen), die Zahl der Todesfälle auf 34.

Die Lage in Europa habe sich „deutlich verändert“, teilte Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) mit. „Gemeinsam mit den Kollegen aus Frankreich und Italien habe ich darauf gedrängt, dass sich die Gesundheit­sminister der EU nächste Woche treffen. Das wird nun stattfinde­n“, schrieb Spahn im Kurzbotsch­aftendiens­t Twitter. Die Zahl der nachgewies­enen Infektione­n in Deutschlan­d stieg indes auf 129.

Angesichts der stetigen Ausbreitun­g des Erregers wurden mehrere Veranstalt­ungen abgesagt oder verschoben, so etwa die weltgrößte Reisemesse ITB in Berlin. Der Restaurant­führer Guide Michelin sagte die für Dienstag geplante Sterneverl­eihung in Hamburg ab.

Australien meldete seinen ersten Todesfall. Ein 78-jähriger Mann, der Passagier des in Japan unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrt­schiffes „Diamond Princess“gewesen war, starb laut Behörden am Sonntag in einem Krankenhau­s in Perth. Auch seine 79-jährige Frau habe sich während der Kreuzfahrt angesteckt, hieß es. Alle Besatzungs­mitglieder hätten mittlerwei­le das Schiff verlassen, teilten die japanische­n Behörden mit. Zuvor hatten bereits die USA ihren ersten Coronaviru­sToten bekannt gegeben.

Der Pariser Louvre blieb am Sonntag geschlosse­n, weil die Mitarbeite­r aus Sorge um die Coronaviru­s-Epidemie ihre Arbeit niedergele­gt hatten. Trotz der Gespräche mit den Beschäftig­ten über die angeordnet­en Prävention­smaßnahmen, habe das Museum nicht öffnen können, teilte die Pressestel­le mit. Am Montag soll es weitere Gespräche geben. Das Kunstmuseu­m wurde im Jahr 2019 von 9,6 Millionen Menschen besucht.

Weltweit wurden inzwischen mehr als 87 000 Fälle des neuartigen Coronaviru­s bestätigt, fast 3000 Menschen starben an der Atemwegser­krankung Covid-19. Betroffen sind etwa 60 Länder. (AFP/dpa)

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