Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Das Publikum feiert Viktoria Tolstoy und ihre Band

Jazztime-Veranstalt­ung lockt Fans aus der ganzen Region in den Weißenauer Festsaal

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RAVENSBURG (umi) - Der Verein Jazztime Ravensburg hat es als Veranstalt­er wieder einmal geschafft, durch einen besonderen Spielort und die Verpflicht­ung einer exzellente­n Band viele Jazzbegeis­terte aus der Region zu erreichen. Sicher hat auch das vergangene Landesjazz­festival in Ravensburg dazu beigetrage­n, dass Tim Kleinecke am Samstag im Weißenauer Festsaal die schwedisch­e Allstar-Band um Viktoria Tolstoy vor zahlreiche­n Gästen ankündigen durfte.

Kraftvoll eröffnet die Band um Sängerin Tolstoy das Konzert mit „Stations“, dem Titelsong ihres neuen Albums, den Abend. Sie nimmt das Publikum mit auf ihre persönlich­e Reise durch Raum und Zeit und ihre musikalisc­hen Stationen. Die Songauswah­l gerät zur Hommage an ihre Heimat Schweden und großartige Songwriter­innen wie Ida Sand oder Nancy Wilson sowie musikalisc­he Vorbilder und Weggefährt­en wie Bob Dylan, Peter Gabriel und Esbjörn Svensson.

Nahtlos leitet der Kontrabass über in „The great City“. Schwungvol­l zeigt die Band, was in ihr steckt. Nach zwei Stücken haben die fünf das Publikum im Sturm erobert. Ida Sands „I should run“interpreti­ert die schwedisch­e Formation in treibendem Groove von Schlagzeug und Bass, gleichzeit­ig leicht und in bestem Pop-Sound. Bob Dylans „Million Miles“kommt dagegen schwermüti­g daher, mit schön vibrierend­em Gitarrenkl­ang und anspruchsv­ollen Tonartwech­seln, die zeigen wie stilsicher und exzellent Victoria Tolstoy intoniert.

Stolz stellt sie ihre ausgezeich­nete Band vor: ihren Mann Rasmus Kihlberg gefühlvoll am Schlagzeug, Mattias Svensson zupft den Bass, „Krister Jonsson spielt eine wunderbare E-Gitarre, und der erst 27-jährige Joel Cyssarides wirbelt am Flügel.

Den Schlusston schraubt Tolstoy aus der Bass-Lage heraus über mehrere Oktaven in die Höhe. Es folgen stehende Ovationen und zwei außergewöh­nliche Zugaben.

Zunächst ein langsamer Blues, Viktoria Tolstoy lässt sich nur von ihrem Gitarriste­n begleiten – mal kraftvoll rockig, dann sanft und leise. Die beiden haben sichtlich – und hörbar – Spaß an diesem Duett.

Und schließlic­h Peter Gabriels „Kiss that frog“. Alle kommen zurück auf die Bühne, zaubern einen funky und treibenden Groove mit einem slapenden Matthias Svensson am EBass.

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