Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Älteren Mitarbeitern Gesundheitsberatungen anbieten
Projekt zeigt, wie die St.-Elisabeth-Stiftung Mitarbeitern einen guten Übergang in den Ruhestand bereiten kann
WEINGARTEN (sz) - Mehr als 2000 Menschen arbeiten bei der St.-Elisabeth-Stiftung. Über ein Drittel von ihnen geht in den nächsten Jahren in den Ruhestand, teilt die Stiftung mit. Wie sie ihren angehenden Rentnern einen guten Übergang bereiten kann – damit haben sich drei Studentinnen der RWU-Hochschule RavensburgWeingarten University of Applied Sciences in einer Projektarbeit befasst. Nun haben sie ihre Ergebnisse präsentiert.
Hannah Groiß, Karoline Klup und Olivia Mair studieren im Masterstudiengang Gesundheits- und Sozialwesen. Im Mittelpunkt ihrer gemeinsamen Projektarbeit standen laut Mitteilung zum einen Recherchen in der Literatur. Sie hätten gezeigt, dass die St.-Elisabeth-Stiftung im Vergleich
mit anderen großen Einrichtungen schon jetzt gut dasteht. Es gebe bereits attraktive Angebote für den Übergang in den Ruhestand. Außerdem hätten die Studentinnen in einem Workshop sechs Mitarbeiter der Stiftung nach ihren Wünschen und Bedürfnissen gefragt. Dabei hätten sich vor allem die Themenfelder Gesundheit, Entlastung und Ehrenamtsmanagement herauskristallisiert. Für Mitarbeiter ab dem 55. Lebensjahr empfehlen die Studentinnen regelmäßige Gesundheitsberatungen: Alle vier bis sechs Monate könnten sie individuell abgestimmt auf passende Sportkurse und Ernährungsberatung aufmerksam gemacht werden. Zusätzlich sinnvoll seien zweimal jährlich Gespräche mit Psychologen, um präventiv gegen psychische Erkrankungen oder psychische Überlastung vorzugehen. Interessante Angebote für die Altersgruppe ab 55 sind nach den Erkenntnissen der Studentinnen etwa Pilates, Yoga, Kreuzworträtseltreffen und Gedächtniskurse.
Das Stichwort Entlastung betrifft nach Angaben der Stiftung vor allem Mitarbeiter in der Pflege. Die Studentinnen empfehlen ab 55 regelmäßige Gespräche mit den Führungskräften über entsprechende Angebote. Spezielle Arbeitsbereiche für Ältere könnten ebenfalls zur Entlastung beitragen. Wichtig finden die Studentinnen auch, die jüngeren Mitarbeiter für die Probleme der älteren zu sensibilisieren. Das Stichwort Ehrenamtsmanagement stehe für den Wunsch älterer Mitarbeiter,
ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und ihre Erfahrung weiterzugeben. Im Workshop habe sich außerdem gezeigt, dass viele Ältere die St.-Elisabeth-Stiftung auch im Ruhestand gern weiter unterstützen wollen. Sie könnten als Ehrenamtliche an ihrer bisherigen Arbeitsstelle aktiv werden.
Alexandra Leeb, Leitung Personalentwicklung bei der St.-ElisabethStiftung, habe die Arbeit der Studentinnen gelobt, heißt es weiter. Besonders beeindruckt hätten sie die professionelle Vorbereitung und Durchführung des Workshops sowie die Handlungsempfehlungen. „Die Studierenden haben viele wertvolle Vorschläge gemacht, die wir kurz-, mittel- und langfristig im Unternehmen umsetzen möchten“, sagte Leeb.