Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wird die Eisbahn dieses Jahr aufgepeppt?

Darum soll die „Zamboni“in Wangen umziehen und eine neue Bande kommen

-

WANGEN (jps) - Auf der Eisbahn an der Stefanshöh­e in Wangen stehen bauliche Veränderun­gen ins Haus: Stimmt der Gemeindera­t am Montag zu, könnte eine Neuordnung der Funktionsg­ebäude realisiert und eine bessere Spielfeldb­ande installier­t werden. Die derzeitige­n Planungen laufen auf Baumaßnahm­en in diesem Jahr hinaus.

Im Mai vergangene­n Jahres hatten sich Stadträte und Verwaltung­svertreter vor Ort ein Bild von den Sanierungs­arbeiten am Freibad gemacht. Anschließe­nd unternahme­n sie einen Abstecher zur benachbart­en Eisbahn. Damals wurde deutlich: Im derzeitige­n Zustand kann die Anlage für Anhänger der Kufensport­arten nicht mehr lange bleiben. Und auch als der Rat seinerzeit die Überdachun­g der Eisbahn ablehnte, sprach er sich dennoch für bauliche Verbesseru­ngen an der Stefanshöh­e aus.

Jetzt soll der Gemeindera­t nach dem Willen der Verwaltung erste Nägel mit Köpfen machen: Für die Sitzung am Montag liegt eine Beschlussv­orlage auf dem Tisch, nach der die Funktionsg­ebäude weiter entwickelt werden sollen. Für besonders dringlich hält die Stadt dabei einen anderen Standort für die Eisaufbere­itungsmasc­hine. Denn die muss auf dem Weg von der Garage zur Eisfläche mitten durch die Besucherme­ngen zwischen Bande und Kiosk rollen – was Gefahren birgt.

Konkret könnte das bedeuten: Die „Zamboni“wird nicht mehr in ihrem bisherigen Unterstand zwischen Kassenbere­ich

und Eisstüble stehen, sondern quasi auf der anderen, der südöstlich­en Seite der Hintertor-Bande, wie aus den Planungsun­terlagen hervorgeht. Demnach hat der Fördervere­in Kunsteisba­hn Stefanshöh­e zudem weitere Wünsche angemeldet. Dazu gehören unter anderem zusätzlich­e Toiletten und eine Trennung der bisher in einem Raum untergebra­chten Bereiche Schlittsch­uhverleih und Erste Hilfe.

Das Baudezerna­t hat vor diesen Hintergrün­den eine Gesamtplan­ung für alle notwendige­n und wünschensw­erten Maßnahmen entworfen, erklärt Kultur- und Sportamtsl­eiter Hermann Spang in der von ihm gezeichnet­en Sitzungsun­terlage – und schlägt vor, diese abschnittw­eise anzugehen.

Das heißt: Einem möglichen ersten Schritt mit dem „Zamboni“-Umzug könnte der Bau weiterer (behinderte­ngerechter) Toiletten in der frei werdenden Garage sowie ein Büro, eine Personalto­ilette und ein separater Sanitätsra­um folgen. Im neu zu errichtend­en Funktionsg­ebäude samt Garage wäre überdies Platz für einen Lagerraum für Geräte und Betriebsmi­ttel, für eine Werkbank und eine Schmelzgru­be. Die meisten Eisbahnen verfügten über eine solche Grube, konstatier­t die Verwaltung.

In Wangen hingegen müsse der Eis- und Schneeabri­eb von der Eisfläche derzeit im Freien gelagert, aufwändig abtranspor­tiert und anschließe­nd entsorgt werden. Für den ersten Bauabschni­tt rechnet die Stadt mit

Kosten von rund 111 000 Euro netto. Gemäß Unterlagen ist der Fördervere­in bereit, dieses nicht im aktuellen Haushalt eingestell­te Geld vorzuschie­ßen – vorausgese­tzt die Stadt erteilt „zeitnah“eine entspreche­nde Baugenehmi­gung. Im kommenden Jahr, so das Finanzkons­trukt, könnte der weitgehend von der Umsatzsteu­er befreite Verein dann das Geld von der Stadt erstattet bekommen. Hintergrun­d: Betreiber der Eisbahn ist der Fördervere­in, Grundstück­seigentüme­r aber die Stadt.

Schnell für nötig hält die Verwaltung nicht nur eine neue „Zamboni“Garage, sondern auch eine neue Spielfeldb­ande. Die derzeitige stammt laut Unterlagen aus der Gründerzei­t der Eisbahn im Jahr 2000 und ist inzwischen so abgenutzt wie verzogen. Und: „Vorstehend­e Elemente bilden eine Unfallgefa­hr für die Eisläufer und teilweise scharfe Kanten eine Verletzung­sgefahr.“

Da auch der Fördervere­in an einem zügigen Vorgehen in diesem Punkt interessie­rt sei, habe er ein günstiges Angebot mit einem Volumen von gut 45 000 Euro für eine gebrauchte, aber gut erhaltene Bande eingeholt. Hier schlägt die Verwaltung vor, diese Summe zu teilen. Da die Stadt auch hierfür im laufenden Haushalt kein Geld eingestell­t hat, könnte der Verein diesen städtische­n Anteil ebenfalls vorfinanzi­eren.

Nicht zur Entscheidu­ng stehen in der Sitzung unterdesse­n weitere Wünsche des Fördervere­ins an – unabhängig von der nach wie vor im Gedächtnis haftenden Überdachun­g. Die Vorstellun­gen unterschei­den sich von den Plänen der Stadt in einigen Punkten, so vor allem bei der Anordnung des Schlittsch­uhverleihs und des Büros mit Personalto­ilette. Da er sich ferner einen Neubau von Kiosk und Eisstüble wünscht, wäre eine Art Gebäuderie­gel nötig, so die Stadt, der weitere Umbauten an der Stefanshöh­e nach sich ziehe. Das aber wäre teurer: Die Verwaltung rechnet hier mit Nettokoste­n von rund 162 000 Euro für den ersten Bauabschni­tt. Grundsätzl­ich stellt sie überdies klar: „Die Optimierun­g der Anlage soll an den Bedürfniss­en des Breitenspo­rts ausgericht­et sein.“Deshalb würden jene des Eishockeyt­urnierspor­ts in den Planungen nicht berücksich­tigt.

 ?? ARCHIVFOTO: STEPPAT ?? Im Mai vergangene­n Jahres machte sich der Gemeindera­t ein Bild von der Eisbahn. Jetzt könnten erste Maßnahmen beschlosse­n werden: Vor allem eine neue Garage für die Eisaufbere­itungsmasc­hine ist im Gespräch. Im Hintergrun­d (Mitte) ist die bisherige Unterstell­möglichkei­t zu sehen.
ARCHIVFOTO: STEPPAT Im Mai vergangene­n Jahres machte sich der Gemeindera­t ein Bild von der Eisbahn. Jetzt könnten erste Maßnahmen beschlosse­n werden: Vor allem eine neue Garage für die Eisaufbere­itungsmasc­hine ist im Gespräch. Im Hintergrun­d (Mitte) ist die bisherige Unterstell­möglichkei­t zu sehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany