Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Towerstars zittern sich ins Viertelfinale
3:2-Sieg nach Penaltyschießen reicht zu Platz sechs – Jetzt geht es wieder gegen Freiburg
RAVENSBURG - Die Ravensburg Towerstars haben sich doch noch direkt für das Play-off-Viertelfinale in der Deutschen Eishockey-Liga 2 qualifiziert. Dem amtierenden Meister reichte das 2:2 nach regulärer Spielzeit gegen den EHC Freiburg, um Platz sechs zu sichern. Dass es am Sonntag zu Hause vor 2849 Zuschauern in der CHG-Arena noch einen 3:2-Sieg nach Penaltyschießen gab, rundete den Abend ab. Weil Bad Tölz eine Sekunde vor Schluss in Dresden ausglich, bleiben die Towerstars Sechster und treffen im Viertelfinale wieder auf Freiburg. „Wir hatten viel Druck und lagen zweimal zurück. Ich bin stolz auf die Jungs“, sagte Towerstars-Trainer Rich Chernomaz.
Wie am Freitag in Landshut taten sich die Ravensburger auch gegen Freiburg schwer, sich richtig zwingende Torchancen herauszuspielen. Die besten Gelegenheiten gab es in Überzahl. Doch sowohl Sören Sturm und Vincenz Mayer als auch Shawn O’Donnell und Mayer scheiterten jeweils mit einer Doppelchance an Goalie Leon Meder. Der 20-Jährige musste früh von der Bank ins Tor, denn der etatmäßige Wölfe-Goalie Ben Meisner hatte sich bei einem Zusammenprall mit Jared Gomes verletzt. Ein Freiburger Betreuer hatte Meisner auf dem Eis noch kurz behandelt, dann aber schnell signalisiert, dass es beim Goalie nicht weitergehen würde.
Für Meder war es erst der dritte Einsatz in dieser DEL2-Saison. In der ersten Pause gab es dann für einige auf der Tribüne die Gelegenheit, sich mit den Liveergebnissen in den anderen Hallen zu beschäftigen. Spannend war es nicht nur im Kampf um die direkte Viertelfinalqualifikation, sondern auch um die Pre-Play-offs. Kaufbeuren bewahrte sich durch späte Tore in Bad Nauheim den Gang in die Abstiegsrunde.
Nach 40 Minuten sah es in der CHG-Arena so aus, als müssten die Towerstars doch in die Pre-Play-offs. Sie hatten zwar jede Menge Chancen,
doch einer spielte sich bei den Freiburgern in den Vordergrund: Leon Meder. Der Goalie hielt, was zu halten war, dazu waren seine Mitspieler vor ihm in der Defensive sehr aufmerksam. In Unterzahl verlor Meder im Gedränge vor seinem Tor zwar Kelle und Handschuh, einen Gegentreffer musste der junge Goalie aber nicht hinnehmen. „Er hat es fantastisch gemacht“, lobte ihn sein Trainer Peter Russell. Die Towerstars erhöhten den Druck, das Tor fiel aber auf der anderen Seite. Scott Allen brachte die Scheibe in der 30. Minute vors Tor, Topscorer Cam Spiro fälschte ab und überwand Towerstars-Goalie Olafr Schmidt zum 1:0.
Matias Haaranen, Robin Just nach klasse Vorarbeit von Daniel Stiefenhofer und Jared Gomes hatten den Ausgleich auf dem Schläger. Doch auch nach 40 Minuten warteten die Towerstars-Fans noch auf den ersten Treffer ihrer Mannschaft. Der musste im Schlussdrittel kommen, um die ungeliebten Pre-Play-offs zu vermeiden. Am Einsatz mangelte es nicht, an der Chancenverwertung schon. Den Ausgleich erzielte schließlich ein Verteidiger: Pawel Dronia zog in der 43. Minute von ganz außen an der Bande ab – und er traf zum 1:1.
Die Towerstars waren mit diesem Treffer zurück in den Play-offs, die Zuschauer waren hörbar zufrieden.
Ravensburg war jetzt klar obenauf. Bis zur Strafe gegen Thomas Brandl. Denn in Überzahl traf Nikolas Linsenmaier über den liegenden Daniel Stiefenhofer hinweg zum 2:1. Wieder mussten die Towerstars anrennen. Allerdings schon 50 Sekunden später mit Erfolg: Einen klasse Spielzug über Boaz Bassen und Vincenz Mayer krönte Andreas Driendl mit der Rückhand zum 2:2.
Selten wurde sich in der CHGArena über ein Unentschieden nach regulärer Spielzeit so gefreut wie am Sonntag. Im Penaltyschießen traf dann nur Robin Just – anschließend ging es unter großem Applaus der Fans auf die Ehrenrunde.