Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Augsburg muss dringend Punkte-Proviant auffüllen
Fuggerstädter sind die zweitschlechteste Bundesligamannschaft der Rückrundentabelle
AUGSBURG (dpa) - Nach der vorübergehenden Räumung der Augsburger Arena fand Martin Schmidt schnell eine Schlagzeile. Als „Punkte-Fehlalarm“titulierte der Schweizer nicht ganz ernst gemeint die nächste Niederlage in diesem Fußballjahr, nachdem ein technischer Defekt an einem Küchengerät die zwischenzeitliche Evakuierung des Stadions ausgelöst hatte. Die Feuerwehr konnte die Räumung rasch wieder aufheben. Aus sportlicher Sicht ist die Situation des FC Augsburg aber durchaus alarmierend: Mit nur vier Punkten aus sieben Spielen sind die Fuggerstädter Vorletzter der Rückrundentabelle.
„Das ist eine krasse Quote“, räumte Schmidt ein. „Es fühlt sich nicht gut an.“Der Vorsprung auf Relegationsplatz 16 hat sich auf sechs Punkte verringert. „Im Moment habe wir im Rucksack noch ein bisschen Proviant drin, aber es wird immer weniger“, befand Schmidt nach dem 2:3 (0:0) gegen Borussia Mönchengladbach. „Wichtig ist, dass wir irgendwann wieder nachfüllen und das Polster vergrößern.“
Irgendwann soll aber möglichst bald sein. „Es ist schon klar“, dass seine Mannschaft nun gegen den FC Bayern, VfL Wolfsburg und Schalke
„was holen“müsse, sagte Schmidt.
Schmidt hob insbesondere die Mentalität seiner Mannschaft bei der elften Saisonniederlage hervor. Nach dem 0:2 ließen sich seine Spieler „nicht einsacken, sondern Brust raus“, meinte er. Seine Fuggerstädter würden aber immer wieder über die eigene Defensivarbeit stolpern. Da müsse „man den Hebel ansetzen“.
Ramy Bensebaini (49. Minute) sowie Lars Stindl (53., 79.) mit seinem Doppelpack deckten die Augsburger Defensivschwächen auf. Eduard Löwen (57.) und Alfred Finnbogason (83.) ließen die Fans noch auf einen Punkt hoffen. „Die Mentalität, die wir in der letzten halben Stunde gesehen haben, das muss von Anfang mit rein“, forderte Schmidt.
Auf die Defensive der Augsburger wird am Sonntag (15.30 Uhr) beim FC Bayern einiges zukommen. „Es wird nicht einfach, aber wir dürfen keine Angst haben, sonst dürfen wir gleich zuhause bleiben“, meinte Innenverteidiger Jeffrey Gouweleeuw. Nur nicht zurückschrecken ist auch die Devise von Marco Richter. „Wir sind vielleicht der kleine FC Augsburg“, sagte der Offensivspieler, das könne aber auch ein „Vorteil sein“. In der Hinrunde trotzten der FCA dem FC Bayern zuhause sogar ein 2:2 ab.