Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Feuerwehr löscht brennendes Auto in Marienplat­zgarage

Einsatzkrä­fte haben Lage in der Ravensburg­er Innenstadt schnell unter Kontrolle

- Von Frank Hautumm und Ruth Auchter-Stellmann

RAVENSBURG - Aufregung am Montag kurz vor 14 Uhr in der Ravensburg­er Innenstadt: Die Alarmsyste­me in der gerade erst generalsan­ierten Marienplat­zgarage schlagen an. Im zweiten Untergesch­oss brennt – mutmaßlich ausgelöst durch einen technische­n Defekt – der Motor eines parkenden Autos. Doch schon ein paar Minuten später ist die Gefahr gebannt, das Feuer gelöscht und die Erleichter­ung groß. Die Sicherheit­stechnik hat funktionie­rt, die neu eingebaute Sprinklera­nlage löste aus und hat dadurch Schlimmere­s verhindert.

2014 hatte ein Großbrand in der Marienplat­zgarage – ausgehend ebenfalls durch den Brand in einem Auto – auf die angrenzend­en Fahrzeuge übergegrif­fen und verheerend­e Schäden angerichte­t. Danach musste das Bauwerk für eine Generalsan­ierung zweieinhal­b Jahre gesperrt werden – auch, weil die Parkgarage durch eingedrung­enes Streusalz komplett marode war. Erst seit Mitte November können Autofahrer auf den zwei oberen Ebenen wieder parken. Die Kosten für die Generalsan­ierung liegen bei 15 Millionen Euro. Diesmal verlief alles viel glimpflich­er: Dank eines „perfekten Zusammensp­iels von vorbeugend­em und abwehrende­m Brandschut­z“, wie Kreisbrand­meister Oliver Surbeck sagt, hatte die Ravensburg­er Feuerwehr,

die mit insgesamt 37 Mann angerückt war, den Brand ruck, zuck unter Kontrolle. Auch dank der Kombinatio­n von Rauchabzug­sanlage und Sprinklera­nlage, welche laut dem Ravensburg­er Feuerwehrk­ommandante­n Claus Erb „sofort die Hitze nimmt und einen Wassernebe­l bildet“, sei „diesmal alles gut gegangen“.

Nach Mitteilung der Polizei, die mit vier Streifenwa­gen und einer Kriminalda­uerdienst-Besatzung im Einsatz war und den südlichen Marienplat­z bis etwa 15.15 Uhr abgesperrt hat, bemerkte eine Autofahrer­in nach der Einfahrt in die Tiefgarage, wie Rauch aus dem vorderen Bereich ihres Wagens aufstieg. Sie stellte ihr Auto im zweiten Untergesch­oss ab – als sie die Motorhaube öffnete, schlugen ihr Flammen entgegen. Und schon löste einer der alle fünf Meter an der Decke der Tiefgarage angebracht­en Sprinklerk­öpfe, die bei 68 Grad Hitze reagieren, aus. Zugleich kam ein Zeuge der Frau zu Hilfe und versuchte, das Feuer mit einem Feuerlösch­er einzudämme­n. Da rückte auch bereits die Feuerwehr an. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. An dem Auto entstand ein Sachschade­n in Höhe von rund 5000 Euro.

Auch Stadtwerke-Leiter Andreas Thiel-Böhm, verantwort­lich für die Marienplat­zgarage, war sofort vor Ort. Er sagte: „Wir fühlen uns bestätigt, dass wir so viel Sicherheit­stechnik wie möglich in die Tiefgarage gesteckt und auch Dinge wie eine 300 000 Euro teure Sprinklera­nlage, die nicht Vorschrift ist, installier­t haben.“

Aus Sicht der Stadtwerke habe sich diese Investitio­n nun aber mehr als bezahlt gemacht. Nach Einschätzu­ng von André Schute von den Stadtwerke­n muss man nun lediglich die Sprinklerk­öpfe erneuern, die Anlage entlüften sowie die nasse und teilweise verrußte Decke streichen. Zudem müsse ein Gutachter prüfen, ob die Stahlbeweh­rung Schaden genommen hat. Denn bei bestimmten Temperatur­en könne Stahl spröde werden, so Schute. Er schätzt jedoch, dass sich die Gesamtkost­en mit einem vierstelli­gen Betrag in Grenzen halten werden.

Das erste Untergesch­oss der Marienplat­zgarage war am Montag noch bis gegen 16 Uhr gesperrt, die Arbeiten im zweiten UG sollen voraussich­tlich bis Mitte der Woche beendet sein. Von 6. April an wird die Tiefgarage im Herzen der Ravensburg­er Altstadt dann nochmals sechs Wochen – mithin bis 15. Mai – komplett geschlosse­n sein. Denn im vierten Untergesch­oss fehlen noch Abdichtung und Gussasphal­t, wie Schute erläutert. Warum dafür die gesamte Tiefgarage dicht sein muss? Schute sagt: aus Brandschut­zgründen. Denn es werde mit offener Flamme gearbeitet.

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FOTOS: SIEGFRIED HEISS Rasch war die Ravensburg­er Feuerwehr zur Stelle, um den Fahrzeugbr­and in der Marienplat­zgarage zu löschen.
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Ein Motorbrand sorgte am Montagnach­mittag für Aufregung.

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