Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mehr vom Müll
Es ist ja hinlänglich bekannt, dass ich ein großer Freund von freundlichen Fahrradfahrern und natürlich Fahrradfahrerinnen bin, die sich stets und immer an die Regeln der Straßenverkehrsordnung halten. Ich liebe euch. Und außerdem schätze ich Kreisfürst Harald I., da er es als Verwaltungsratsvorsitzender der Kreisparkasse genehmigt hat, alle Zunftmeister während der Fasnet auf Kosten der Sparbüchs‘ zum Vespern einzuladen. Ohne Zinsen für Sparer. Versteht sich. Unter Freunden halt. Aber eigentlich wollte ich auf was anderes hinaus.
Ich und mein Freund haben einen Sperrmüllcheck bekommen. Tolle Sache. Blöd nur, so sagte mir mein Freund, dass er nun prüfen müsse, welcher Mieter welchen Scheck bekomme und wem er die Müllabfuhrkosten in welcher Höhe berechnen könne. Denn das hoch gelobte Bürgerportal vom Landratsamt, in dem alle Fakten, Daten und Begriffe zum Müll sein sollen, funktioniere bei ihm leider nicht. Und er hätte keine Lust, in Zeiten der Datensicherheit Weiteres von sich preiszugeben.
Vielleicht, so meinte mein Freund, wäre er ja auch zu blöd, um es zu durchschauen. Aber er hätte immerhin das Müllblättle vom Januar 2020 kapiert. Insoweit, dass die Müllgebühren in 2020 zwischen neun und 24 Prozent steigen würden. Und das sei unumgänglich. Und der Kreistag hätte es sowieso abgesegnet. Ich wäre froh, wenn sich einer der Räte im Kreis mal zur Sache richtig schlaumachen würde. Männlein wie Weiblein. Ich bin gespannt, was passiert.