Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Waldhof Mannheim gibt seine Zurückhaltung auf
MANNHEIM (dpa) - Der SV Waldhof Mannheim plant auch für den möglichen Aufstieg. Der Verein habe die Lizenzunterlagen für die 3. Liga und die 2. Fußball-Bundesliga eingereicht, teilte der Tabellendritte am Montag mit. „In den kommenden Wochen arbeiten wir weiter mit Hochdruck an den vor uns liegenden sportlichen und strukturellen Herausforderungen für beide Ligen“, sagte Geschäftsführer Markus Kompp. Der Drittliga-Neuling liegt mit 43 Zählern nur einen Punkt hinter den Spitzenclubs MSV Duisburg und SpVgg Unterhaching und ist damit mittendrin im Aufstiegsrennen.
Zwar verpassten es die Mannheim beim 1:1 im emotionalen Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern, an die Tabellenspitze vorzurücken, dennoch bekommen sie mehr und mehr Lust, in den Kampf um den Aufstieg einzugreifen. Schließlich steht der SVW weiter auf dem Relegationsplatz. Trotz einiger Festnahmen von Fans und dem Abbrennen von Pyromaterial auf den Tribünen konnten sich die Beteiligten schnell auf das Sportliche konzentrieren. Und das sieht für den SV Waldhof Mannheim verheißungsvoll aus.
„Es ist schade, dass wir die Lücke zu unseren Verfolgern nicht noch etwas größer machen konnten“, sagte Kevin Conrad nach dem Remis vor 23 157 Zuschauern im ausverkauften Carl-Benz-Stadion. Der Kapitän der Waldhöfer unterstrich mit seiner Aussage, dass die Mannheimer nach zwölf Spielen ohne Niederlage die Chance erkannt haben, den Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga zu schaffen. Immer stärker bröckelt die verbale Zurückhaltung beim Neuling, der bis vor wenigen Wochen noch gebetsmühlenartig wiederholte, dass der Klassenverbleib das einzige Ziel sei. Stattdessen werden die Spieler im Formulieren neuer Ziele mit jeder Woche mutiger. Das Duell mit dem abstiegsgefährdeten FCK, der weiter auf den ersten Sieg in diesem Jahr wartet, verdeutlichte noch einmal die große Moral der Waldhöfer. Zum vierten Mal nacheinander gerieten sie mit 0:1 in Rückstand, verloren aber keines dieser Spiele. „Der Glaube bei uns ist immer da, ein Spiel noch zu drehen“, sagte Trainer Bernhard Trares.