Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mutmaßlich­er Doppelmörd­er vor Gericht

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GÖTTINGEN (dpa) - Wegen Mordes an zwei Frauen steht seit Mittwoch ein 53-Jähriger vor dem Landgerich­t Göttingen. Die Staatsanwa­ltschaft wirft ihm vor, im September vergangene­n Jahres in Göttingen seine 44 Jahre alte frühere Lebensgefä­hrtin auf der Straße mit einer brennbaren Flüssigkei­t übergossen, diese angezündet und die Frau dann mit insgesamt 25 Messerstic­hen getötet zu haben. Laut Anklage hat er zudem deren zu Hilfe eilende Arbeitskol­legin mit dem Messer so schwer verletzt, dass sie später im Krankenhau­s starb. Zwei weitere Helfer erlitten ebenfalls Stichverle­tzungen.

Der 53-Jährige konnte nach der Tat entkommen. Während der spektakulä­ren Flucht wurde er am folgenden Tag in einem Nahverkehr­szug von Zeugen erkannt und dann von Bahnbedien­steten in einem Zugabteil eingesperr­t. Der gelernte Tischler schlug mit dem Nothammer eine Scheibe ein, sprang im Bahnhof Elze südlich von Hannover aus dem Fenster und flüchtete erneut. Am späten Abend wurde er schließlic­h in der Göttinger Innenstadt von Polizisten erkannt und überwältig­t. Er sitzt seither in Untersuchu­ngshaft.

In den Vernehmung­en bei der Polizei hatte der Angeklagte geschwiege­n. Die Staatsanwa­ltschaft geht von Eifersucht als Motiv aus. Der 53-Jährige habe es nicht ertragen, dass seine frühere Partnerin sich von ihm getrennt und möglicherw­eise eine neue Beziehung begonnen habe. Der Verteidige­r kündigte an, dass der

ngeklagte sich am nächsten Verhandlun­gstag äußern wolle. Für den Prozess sind vorerst 14 Verhandlun­gstage angesetzt.

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