Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Lieber zu Hause bleiben als hamstern
Landratsamt sieht Empfehlungen zu Vorratskäufen kritisch
RAVENSBURG - Auch wenn Hamsterkäufe in Corona-Zeiten scharf kritisiert werden, gibt es immer wieder Ratschläge, gewisse Mengen an Lebensmitteln und Medikamenten als Vorrat anzulegen. Die Ravensburger Kreisverwaltung sieht derartige Tipps kritisch.
„Empfehlungen über Vorratskäufe sehe ich im Moment eher kritisch, denn die Gefahr, dass sie irrationales Einkaufsverhalten noch weiter anheizen, ist nicht ganz von der Hand zu weisen“, sagt der Sprecher der Kreisbehörde, Franz Hirth, auf Nachfrage der „Schwäbischen
Zeitung“. Hirth weiter: „Was uns viel wichtiger ist, das ist der Appell, zu Hause zu bleiben.“Die verhängten Maßnahmen seien zwar allesamt sehr schmerzhaft und vor allem ungewohnt, aber aus Sicht der Fachleute der einzige Weg, zur Normalität zurückzukommen: „Dies sollte mit Blick auf einen hoffentlich dann wieder normal zu genießenden Sommer Motivation genug sein.“
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft empfiehlt, einen Notvorrat für zehn Tage im Haus zu haben – immer, nicht nur in Corona-Zeiten. Vielmehr geht es bei der entsprechenden Internetseite
des Ministeriums unter www.ernaehrungsvorsorge.de um die Gefahr von Stromausfällen oder das Abgeschnittensein infolge von Schneemassen oder Hochwasser.
Auf der Seite des Ministeriums gibt es nicht nur Empfehlungen, welche Dinge in einen Notvorrat gehören, sondern auch, wie man die entsprechend passende Menge für den eigenen Haushalt berechnet. Dennoch: Es gibt trotz teilweise geleerter Regale in manchen Geschäften nach den jüngsten Informationen, auch vonseiten des Bundeslandwirtschaftsministeriums, keinerlei Hinweise für einen Versorgungsengpass der Bevölkerung.