Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Gemeinde Waldburg und Männerkochgruppe finden keinen Konsens
Rat spricht erneut über eine Nutzung der Küche in der Mehrzweckhalle – Eine Lösung ist jetzt in Sicht
WALDBURG - Der Waldburger Gemeinderat hat erneut das Ansinnen der Männerkochgruppe einstimmig abgelehnt, in den öffentlichen Küchen der Gemeinde für einen Stundenpreis kochen zu dürfen. Die Gruppe von etwa zehn Männern, die sich regelmäßig treffen, bangte um ihre Existenz. Sie sagen: Das, was die Gemeinde uns vorschlägt, ist zu teuer. Außerdem fühlen sie sich im Vergleich zu anderen Gruppierungen ungleich behandelt.
Seit März 2018 gibt es in Waldburg die Männerkochgruppe. Anfangs konnten die Hobbyköche die Küche im Mehrgenerationenhaus nutzen, doch bald war die Küche zu klein für die wachsende Gruppe. Ihre Vorschläge, sie könnten in verschiedenen Küchen der Gemeinde Waldburg kochen, lehnte der Gemeinderat aber ab. Doch die Männer wollten nicht aufgeben. In einem weiteren Schreiben baten die Initiatoren der Männerkochgruppe, Peter Vogt und Wolfgang Mink, den Waldburger Gemeinderat darum, ihre Vorschläge erneut zu prüfen. Und das stand nun auf der Tagesordnung der Märzsitzung.
Gemeinderat Christoph Wegele (Freie Liste) sagte: „Ich fände es schade, wenn wir da einfach ,Nein‘ sagen.“Trotzdem stoßen die Ideen der Kochgruppe in der Gemeinderatssitzung auf wenig Verständnis. Mit Kopfschütteln wird die Idee der Kochgruppe abgetan, eine Küche in den Rathauskeller einzubauen.
Der Gemeinderat hat der Männerkochgruppe die Anmietung der Mehrzweckhalle für 100 Euro plus Mehrwertsteuer pro Abend angeboten. Viel zu teuer – wenn es nach Vogt und Mink geht. Zustande kommt der Preis durch die Anmietung der Halle einschließlich Küche und die Kosten für Wasser, Strom und Müll. Die Vermietung der Küche alleine ist in der Gebührenordnung nicht vorgesehen. Bei einer Gruppe von etwa zehn Personen sei dieser Preis allerdings vertretbar, so Bürgermeister Michael Röger.
Im Schreiben der Männerkochgruppe haben Vogt und Mink angeboten, vier Euro pro Kochabend zu zahlen. Vogt und Mink können nicht verstehen, dass die Halle für Yogaoder Turnkurse mit vier bis sechs Euro stündlich abgerechnet wird, sie aber für das Kochen in der Küche so viel mehr zahlen sollen. Die stundenweise Anmietung der Küche in der Mehrzweckhalle war in der Gebührenordnung nicht vorgesehen, fwofür die Männer gekämpft haben. Vergeblich – denn einer Änderung der Gebührenordnung hat der Gemeinderat nicht zugestimmt.
Vogt und Mink haben in der Zwischenzeit die Schulküche in Bodnegg, eine ehemalige GastronomieKüche in Weingarten und die Ausbildungsküche der Edith-Stein-Schule angeboten bekommen. Nach der Corona-Krise möchten sie in Ruhe darüber beraten, wie es mit der Kochgruppe weitergeht. Vogt gibt zu bedenken: „Wir müssen halt fahren.“Doch die Ausbildungsküche der Edith-Stein-Schule sei gut ausgerüstet, ein „richtiges Zuckerle“.