Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
An eine Platzöffnung ist nicht zu denken
WTB-Präsident Stefan Hofherr zur Lage im Tennis in Zeiten des Coronavirus
REGION - Der Präsident des Württembergischen Tennisbunds (WTB), Stefan Hofherr aus Ehingen, erklärt in Zeiten des Coronavirus die Auswirkungen auf die vielen Tennisvereine im Land. An eine Platzöffnung sei momentan natürlich nicht zu denken, dennoch hat der Präsident für alle Tennisspieler auch einen Funken Hoffnung im Gepäck.
Eigentlich beginnt jetzt die ganz heiße Vorbereitungsphase bei den Tennisvereinen. Ende März, Anfang April werden normalerweise jedes Jahr in viel Eigenarbeit die Plätze für die anstehende Freiluftsaison gerichtet. Alter Sand muss abgekratzt werden, neuer Sand muss auf die Plätze aufgetragen, gewässert und gewalzt werden. Dann brauchen die Plätze ein paar Wochen, in denen viel gewalzt wird, bevor der Spielbetrieb beginnen kann. In diesem Jahr ist aber alles anders – auch im Tennis.
„Ich hoffe sehr, dass wir eine Verbandsrunde machen können“, sagt Hofherr, der mit seinem Team in diesen Tagen natürlich auch ständig umdenken muss. „Tennis ist eine Außensportart. Hier gibt es nicht so strenge Regeln wie beispielsweise bei Hallenveranstaltungen. Tennis hat keinen extremen Zuschauerandrang.
Deswegen könnte ich mir vorstellen, frühestens ab Juni doch noch Verbandsspiele machen zu können“, sagt Hofherr, der zwar wie alle anderen die Zukunft nicht voraussagen kann, aber zumindest Hoffnungen hegt.
Dass momentan natürlich nicht einmal daran zu denken ist, die Plätze auf die Saison vorzubereiten, macht der Präsident deutlich. „Platzrichten ist bei den meisten Vereinen eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der viele Mitglieder anpacken. Das geht momentan nicht. Wir werden aber, sollten wir tatsächlich in den Spielbetrieb gehen können und das Verbot vom Betrieb der Sportstätten aufgehoben wird, die Vereine rechtzeitig informieren, dass genügend Zeit bleibt, um die Plätze vorzubereiten“, so der Präsident aus Ehingen. Der Tennissport habe laut Hofherr gegenüber anderen Sportarten den Vorteil, dass die Verbandsspielrunde ein Zeitfenster von „sechs bis sieben Wochen“braucht und „Doppelspieltage möglich sind“. „Und wir können bis in den September hinein spielen“, sagt Hofherr, der sich als Verband deswegen noch keine Deadline setzen möchte, wann die Saison abgesagt werden müsste. „Wir beobachten natürlich die Entwicklung wie alle anderen sehr genau“, betont der Präsident, der bei den normalen Tennisvereinen momentan keinen wirtschaftlichen Schaden durch Corona festmachen kann. „Wichtig ist, dass die Mitglieder auch in diesen Zeiten zu ihren Vereinen halten und sich solidarisch zeigen“, betont Hofherr.