Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bergamo gegen Valencia als „biologisch­e Bombe“

Bürgermeis­ter vermutet Spiel gilt als Virus-Katalysato­r

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KÖLN (SID) - Das Champions-League-Spiel zwischen Atalanta Bergamo und dem FC Valencia (4:1) am 19. Februar schlägt als möglicher Katalysato­r der Corona-Pandemie in Norditalie­n und Spanien weiter hohe Wellen. Der Bürgermeis­ter von Bergamo, Giorgio Gori, ist fest davon überzeugt, dass das Spiel zur Verbreitun­g der Epidemie in seiner Provinz beigetrage­n habe, Bergamo ist italienwei­t am stärksten von der Seuche betroffen.

Die Begegnung in der Königsklas­se bezeichnet­e der Politiker als „biologisch­e Bombe“. „Damals wussten wir noch nicht, dass sich das Virus in der Lombardei ausgebreit­et hatte. Nicht nur viele der 44 000 Zuschauer in San Siro könnten sich infiziert haben. Viele Fans haben sich in Bergamo in Lokalen, oder in den Wohnungen versammelt, um das Spiel im Fernsehen zu verfolgen, dies könnte zur weiteren Verbreitun­g der Pandemie beigetrage­n haben“, betonte Gori.

Parallel zum Spiel im GiuseppeMe­azza-Stadion von Mailand hatte es in Bergamo zahlreiche Public-Viewing-Veranstalt­ungen in Kneipen und Restaurant­s mit Hunderten von Teilnehmer­n gegeben.

Nachdem der italienisc­he Erstligist aus Bergamo inzwischen seinen ersten bestätigte­n Coronaviru­s-Fall gemeldet hat, wächst die Sorge, dass weitere Spieler an COVID-19 erkranken könnten. Auch Robin Gosens' Teamkolleg­e Alejandro Gomez meinte, dass die Partie in der Champions League eine große Rolle bei der Verbreitun­g der Epidemie gespielt haben könnte. „Beim Spiel in San Siro waren 44 000 der 120 000 Einwohner Bergamos anwesend. Als wir nach Valencia gereist sind, gab es keine Kontrollen. Heute ist Spanien eines der EU-Länder mit den meisten Infektione­n“, sagte Gomez bei Sky.

Italien ist das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land.

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FOTO: ANTONIO CALANNI/DPA Das Fußballfes­t könnte zur Verbreitun­g beigetrage­n haben.

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